Archive for November, 2011

Studienkredite – Alternativ finanzieren, besser studieren

Donnerstag, November 17th, 2011

Alternativ finanzieren,
besser studieren

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Meist finanzieren die Eltern das Hochschulstudium ihrer Kinder, übernehmen zumindest den größten Teil der privaten Kosten. Viele Studierende jobben neben dem Studium, was die Studiendauer verlängert. Anderen ist aus finanziellen Gründen das Studium ganz verwehrt. Eine Schieflage.

Trotzdem können Sie sich ein Studium leisten, wenn Sie den richtigen, den optimalen auf Sie abgestimmten Mix aus Finanzierungsmöglichkeiten finden. Bekannt sind Jobben, Stipendien, BAföG – und natürlich das Geld von den Eltern. Als weitere Geldquellen hinzugekommen sind Studiendarlehen, Studienkredite und Bildungsfonds. Und gerade auf diese drei scheint sich die Finanz- und Wirtschaftskrise ausgewirkt zu haben. Grund genug, dass Sie die Anbieter solcher Produkte noch sorgfältiger auswählen sollten. …

Mehr unter

http://www.arbeitsgemeinschaft-finanzen.de/studententipps/studienkredit.php

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Amfora – Schöner Leben im Untergrund

Samstag, November 5th, 2011

Bas Obladen, Experte für Tunnelbau, über eine neue Stadt unter der Stadt in Amsterdam

Amfora klingt wie Atlantis, die legendäre versunkene Stadt. Hoffentlich kein böses Omen für das gigantische, unterirdische Bauprojekt. Schließlich soll Amfora doch das Leben lebenswerter machen. Der Schauplatz ist Amsterdam.

Herr Obladen, Amfora und Atlantis. Was fällt Ihnen zu diesem Vergleich ein?
Bas Obladen: Die einzige Parallele, die ich erkennen kann, ist der Anfangsbuchstabe ‚A’. Amfora steht einfach für ‚Alternatieve Multifunctionele Ondergrondse Ruimte Amsterdam’. Und, zugegeben, damit beschreiben wir natürlich auch eine Welt im Untergrund, unterhalb der Kanäle, die Amsterdam bereits jetzt durchziehen. Wir kopieren so zu sagen unterirdisch die Jahrhunderte alte Kanalstruktur.

Wofür?
Obladen: Hauptsächlich geht es um zusätzliche Parkmöglichkeiten, die unter dem bestehenden Amsterdam entstehen sollen. Aber nicht nur das. Auch Platz für Sport, Kino, Einkaufszonen, Lager- und Archivräume möchten wir schaffen. Die Idee ist so gut, dass sich auch schon Städte wie Mailand und London dafür interessieren.

Und was hat man dort vor?
Obladen: Diese Großstädte kämpfen mit den gleichen Problemen wie Amsterdam – zu wenige Parkplätze, zu hohe Feinstaubkonzentrationen, gefährliche Stickoxide. Wenn die Autos unter der Stadt verschwinden, wirkt sich das positiv auf die Lebensqualität der Menschen aus.

Und den Verkehr einer Großstadt kann ein unterirdisches System tatsächlich reduzieren? Von welchen Dimensionen sprechen wir?
Obladen: Wir planen ein 30 Kilometer langes Tunnelsystem unter den Grachten. Sechs Millionen Quadratmeter Fläche werden so unter Amsterdam entstehen. Zirka zehn Milliarden Euro – der Preis von 2008 – wird das Projekt nach unseren Kalkulationen kosten. Hauptsächlich privat investiertes Kapital soll dort einfließen.

Deutsche Forscher haben das Konzept ‚CargoCap’ entwickelt, die fünfte Transportalternative zu Straße, Schiene, Wasser und Luft. Die Fahrzeuge, so genannte Caps, fahren rund um die Uhr durch unterirdische Röhren und transportieren Güter in Ballungsräumen. Könnte solch ein Transportsystem auch bei Amfora unter Amsterdam zum Einsatz kommen?
Obladen: Für die Menschen nutzen wir dort als Transportsystem People Movers, ein System für den Nahverkehr. Aber für den Warentransport sind die CargoCaps natürlich möglich.

Das klingt alles sehr positiv. Aber welche Projekt-Argumente überzeugen selbst Ihre größten Kritiker?
Obladen: Dass wir die Stadt verdichten, eine kompakte Stadt errichten, dass wir eine Lösung für die Feinstaub- und Stickoxidproblematik anbieten, dass wir extra Raum in der Stadt schaffen, dass die Lebensqualität steigt, das Leben sicherer wird, und dass Amsterdam so leichter zu erreichen ist. Denken Sie nur an die täglichen, gigantischen Verkehrsstaus.

Sind Sie nicht doch zu optimistisch bei dem, was Sie planen und erreichen möchten?
Obladen: Nein. Und das Projekt Amfora ist aktueller den je. Wir beantworten derzeit Fragen, die uns von vielen Seiten gestellt werden. Präsentationen kommen dazu – zum Beispiel an Technischen Universitäten.

Aber das ist letztlich nichts anderes als graue Theorie. Wann beginnt die Praxis?
Obladen: Der Beginn der Bauarbeiten ist für das Jahr 2018, aber so schnell wie möglich, angesetzt. Sie sollen circa 10 bis 20 Jahre andauern – wenn dem Plan zugestimmt wird.

Welche Hürden müssen Sie noch nehmen, damit es tatsächlich losgehen kann mit dem Bau?
Obladen: Politische Hürden. Alles hängt von der Politik und den Behörden in Amsterdam ab.

Inwiefern profitieren Sie eigentlich von geplanten Großprojekten wie zum Beispiel „Stuttgart 21“ in Deutschland? Oder erschweren solche Diskussionen Ihre Arbeit eher?
Obladen: Das spielt gar keine Rolle und wirkt sich auf unsere Arbeit nicht aus.

Das Interview führte Daniel Grosse.

……….
Zur Person:
Bas Obladen, Jahrgang 1946, ist Senior Consultant bei dem Niederländischen Unternehmen ‚Strukton Engineering’. Strukton ist eine Gruppe bestehend aus Strukton Rail, Strukton Civil (Tiefbau), Strukton Bouw (Hochbau), Strukton Integrated Project für PPP’s und Strukton Worksphere (Building und Facility Management). Inzwischen ist Strukton ein Mitglied der Oranjewoud Group – Consultant Engineering and IT. Der Ingenieur Bas Obladen hat in der Vergangenheit eine Vielzahl von Tunnelprojekten in Europa geleitet. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Zwarts & Jansma hat er das Amsterdamer Mega-Projekt Amfora geplant.