Warnung: Gefahr!

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Nun warnt auch die Stadt behördlich davor, das Gelände rund um die vom Brand zerstörte Fachwerk-Villa in der Brunnenstraße zu betreten.   Foto: Daniel Grosse

Kommentar von Daniel Grosse:

Am Absperrzaun hängen inzwischen rote Warntafeln, alle paar Meter eine. Die örtliche Tagespresse hatte kürzlich den 31. Januar als einen wichtigen Stichtag genannt, bis zu dem die Stadt Marburg, der Magistrat, Fördergelder beim Land Hessen beantragt haben müsste, um nicht nochmals eine längere Zeit zusätzlich auf eine Geldspritze warten zu müssen. Fördermittel-Beantragung im Rahmen der so genannten Ersatzvornahme, darum gehe es, schrieb die Oberhessische Presse (OP) und berief sich auf Auskünfte eines Mitglieds des Marburger Denkmalbeirats. Sicherung der Bausubstanz und Erhalt sind die Stichworte.

Was der 31. Januar als Termin für eine Frist für einen Sinn haben soll, auch was die Diskussion rund um den Denkmalschutz hier soll, sei allerdings nicht nachvollziehbar, ist aus Kreisen der Landes-Denkmalpflege-Behörde zu hören. Auch der Zweck der Diskussion könnte ganz andere Hintergründe haben.

Politische? Was ist hier los? Droht mit der, laut OP, Drohung gegenüber dem Marburger Bürgermeister, eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen ihn zu erheben, das einst schöne Fachwerkhaus in Marbachs Mitte zum Politikum zu werden? Oder sollte es nicht auch darum gehen, ernsthaft über Perspektiven für das Gelände an der Brunnenstraße nachzudenken – und dann zu handeln?

Sollte gar eine weitere, erneute Zwangsversteigerung anstehen, könnte das gut oder schlecht enden. Für Marbach und für Eigentümer. Wäre es nicht auch denkbar, dass das Gelände zumindest zum Teil in städtische Hand gelangt und es auf diesem Wege auch der Allgemeinheit nützen würde? Und was kann und möchte eigentlich der Eigentümer des Grundstückes und der Gebäude? Was war letztlich die Ursache für die Feuer-Zerstörung? Viele Fragen, zugegeben. Für politische Spielchen, Macht-Poker, sinnloses Daran-Festhalten sowie unsinniges Abwarten sollte jedenfalls kein Raum verbleiben. Dafür ist der Standort des Geländes der ehemaligen Gärtnerei in Marbachs Ortsmitte zu wichtig für den Ortsteil und die Menschen, die in diesem Stadtteil leben.

Fakt ist: Als Kulturdenkmal ist das betreffende Gebäude ausgewiesen. Eine Wiederherstellung wird nicht unmöglich sein. Wenn festgestellt werden sollte, dass eine zu große Substanzschädigung vorliegt, ist ein Abriss jedoch grundsätzlich nicht weiterhin ausgeschlossen. Was also tun? Vorerst wohl zumindest akzeptieren, dass der Bauzaun drumherum sichert – und behindert.

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