Die Sache mit dem Flatterband

Während ihrer Streife stellten Polizisten am Abend des 26. April in Prenzlau in der Triftstraße zwei junge Männer mit einem Handkarren voll Mischschrott. Das hat heute die Polizei Brandenburg gemeldet. Die 17- und 24-Jährigen verwickelten sich bei der Herkunftsangabe des Wageninhaltes in Widersprüche. Das ließ die Beamten noch genauer hinsehen und so fanden sie bei einer Durchsuchung der beiden auch noch einen Schlagring sowie drogenähnliche Substanzen. Die beiden Uckermärker mussten die aufgefundenen Gegenstände und den Schrott aushändigen. „Die Herren erhielten Anzeigen wegen Diebstahls in Verbindung mit einem Verstoß gegen das Waffen- beziehungsweise das Betäubungsmittelgesetz“, lautet die Polizeimeldung.

Klauen lohnt sich. Das Stehlen von Metall scheinbar auch. Und wenn es nur Schrott ist. Die Tonne Kupfer ist wertvoll geworden. Bronze und Messing sind begehrt. Tagesaktuell, so ist zu lesen, bekommt man so viel Geld fürs Kilo Metall: Mischschrott 13 Cent, Scherenschrott 15 Cent, Aluminium 80 Cent, Blei 95 Cent, Edelstahl 75 Cent, für Kupferschrott mehr als vier Euro und für das Kilo Hartmetall gar elf.

Metalldiebe gehen auf Friedhöfen, Schrottplätzen, Baustellen, Bahnstrecken oder in leerstehenden Häusern auf Beutetour. Sie trennen Gleisstücke heraus, nehmen tonnenweise alte Schienen mit, auch Sommerreifen auf Felgen, Heizkörper oder eine Waschmaschine können sich lohnen. Und wenn diese Metallobjekte nur mal eben auf dem Hof zwischengelagert sind. Irgendwohin müssen sie ja. Kurz vor dem Umtausch gegen die Winterreifen, während der Putzaktion in der Waschküche oder bevor die frisch tapezierten und gestrichenen Wände noch nicht ganz trocken sind.

Was also tun, wenn der Klingelpütt ums Eck kommt? Oder wenn andere, nach Brauchbarem Suchende durch die Straßen fahren? Ganz gleich, ob finstere Gestalten oder ehrbare Bürger. Flatterband um Sommerräder, Waschmaschine, Heizkörper & Co. drumherum wickeln mit einem großen Warnschild daran: „Bitte stehen lassen! Muss noch fahren, meine Wäsche waschen und meine Wohnung heizen!“ Ist das die Lösung?

Was nach einem schlechten Witz klingt, ist in der Marbach kürzlich passiert. Wo, wird nicht verraten. Aber weg waren die Stücke. Nur mal eben abgestellt von den Besitzern, zwischengelagert – und doch dreist mitgenommen. Verkaufen konnten die Marbacher ihr Hab und Gut damit nicht mehr. So war es allerdings geplant gewesen. Und beim nächsten Mal: Flatterband und ein Warnschild!

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