Posts Tagged ‘Marbach’

Kopfjagd am Ententeich

Dienstag, Februar 8th, 2022

„Sorry, ich hätte Sie ja gerne zum Essen eingeladen, aber wie es scheint, ist mir soeben die Tomatensuppe ausgegangen.“

Birger
Das Bild zeigt das vorläufige Buchcover der Kriminalkomödie Kopfjagd am Ententeich von Autor Daniel Grosse.
Das noch vorläufige Buchcover ziert meine rund 200-seitige Kriminalkomödie. Erstellt habe ich den Buchumschlag mit Canva. Das Buch ist ab sofort beziehbar. Foto: Daniel Grosse

Kopfjagd am Ententeich› ist auch eine Hommage an den Marburger Stadtteil Marbach mit seinen wunderbaren Menschen und Orten. Literarisch jongliere ich dort mit echten Schauplätzen und einer fiktiven Handlung. Leser:innen erfahren sehr viele intime Details über die Protagonisten meiner Kriminalkomödie. Auch der Stadtteil Marbach wird beleuchet an Stellen, die viele so noch nicht kannten.

Auch weshalb die Marburger Oberstadt für „die Marbach“ zum schicksalhaften Ort wird, erscheint plötzlich ganz logisch.

Wer mich noch nicht kennt: Journalist bin ich und lebe in Marburg. Viele Jahre habe ich selbst „in der Marbach“ – wie wir dort sagen – gelebt; mein Roman spielt zum großen Teil an Originalschauplätzen.

Ich danke dem Gelsenkirchener Verlag Angelika Gontadse für die hervorragende, professionelle und wertschätzende Begleitung meines ersten großen Kriminalromans, der Kriminalkomödie Kopfjagd am Ententeich.

Marbach beim Marburger Abend – Jus Dillon-Wurst packt aus

Dienstag, Dezember 17th, 2019

Der irre Top-Jurist Jus-Dillon Wurst durfte erstmals die Bühne betreten: am vergangenen Sonntag, 15. Dezember, beim Marburger Abend im Kulturhaus Kfz. Senior-Partner Wurst hat seine Wurzeln in der Marbach, arbeitet jedoch seit langem bei der Großkanzlei Cornwall and More. Vor drei- bis vierhundert Zuschauern ließ sich der Jurist auf offener Bühne interviewen. Fortsetzung folgt.

Daniel Grosse im Kfz beim
Marburger Abend. Foto: privat

Marbacher Metzger

Dienstag, November 5th, 2019

von Daniel Grosse

Hier gibt es keine Wurst, kein Schnitzel, kein Bauchfleisch, kein Steak, keinen Presskopf und keine Wiener. Noch nicht mal in Industrie-Qualität. Bio? Ich lache. Cappel hat sie, diese Waren, Wehrda auch – und Ockershausen? Nun ja.

Was ist los mit den Marbacher Gründerinnen und Gründern? Das Handwerk beklagt sich über Nachwuchsmangel. Geht der so weit, dass keiner mehr in der Lage ist, in diesem Marburger Stadtteil eine Metzgerei zu eröffnen? Oder eine Fleischerei? So werden diese Geschäfte auch genannt.

Kaufkraft ist vorhanden. Durchgangsverkehr auch. Laufkundschaft sowieso. Also warum nicht gründen. In einem separaten Raum könnten ja zusätzlich die veganen Produkte hängen und liegen: wie Wurst, wie Fleisch, vegane Wiener etc.

Liebe Bäcker, warum kooperiert ihr nicht mit Hof Fleckenbühl. Wäre ein Gewinn für alle. Nun ja, für die meisten. Die Metzgerei in der Marbach.

Mann, Frau, Divers – Singen verbindet und macht fit

Donnerstag, August 29th, 2019

Gemischt, 4 Stimmen, von Rock bis Pop – Marbachs Gemischter Chor

Der Gemischte Chor Marbach feiert im November sein 5-jähriges Bestehen, der „Mutterchor“ der singenden Männer 2020 gar sein 130-jähriges Bestehen. Warum also das nicht nutzen, um in starken Chören mitzusingen?

Mit dem Dirigenten und Chorleiter Karl-Heinz Wenzel steht dem Gemischten Chor und dem Männerchor Marbach seit vielen Jahren ein Könner und Entertainer zur Seite, der als Profi für den Chorgesang brennt und die Sänger begeistert, zum Schmunzeln bringt. Beide Chöre suchen Menschen mit Stimme und Freude an der Chormusik. Die Sängerinnen und Sänger sollten sich für die Chormusik begeistern lassen. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich, wohl aber natürlich die Freude am Singen.

Singen ist eine der ältesten Ausdrucksmöglichkeiten der Menschen. Experten bestätigen wiederholt, dass, wer regelmäßig singt, gesund bleibe. Singen habe eine ähnliche Wirkung wie eine Atemübung, denn es bringe Herz und Kreislauf in Schwung. Die Folge: Der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt und stärkt somit das Immunsystem und die mentale Verfassung. Singen wirkt sich also positiv auf die körperliche und seelische Gesundheit aus.

Noch ein Vorteil: Stimmung und Laune verbessern sich insbesondere beim gemeinsamen Singen, beim Chorsingen. Es entstehen neue Bindungen, im besten Falle Freundschaften. Auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz.

Jeden Donnerstag um 18.15 Uhr probt der Gemischte Chor Marbach, im Anschluss ab 20 Uhr der Männerchor. Wo? Im Vereinsheim der Marbacher Vereine am Bürgerhaus Marbach, Emil-von-Behring-Straße 49.

Mehr unter www.mgv-marbach.de

In der Gondel – kürzeste Krimi-Lesung der Welt

Dienstag, Januar 15th, 2019

Von Daniel Grosse
Die Marbach soll „gelesen“ werden. Also nahm ich 30 Flyer, 30 vorgedruckte Postkarten und 20 Lesezeichen mit. Die erste Fahrt mit der Gondel im Skiurlaub, da die Idee. Wo trifft man sonst sechs bis zehn Menschen für 15 Minuten und ist ihnen ganz nah? In der Gondel einer Bergbahn. In meiner Jackentasche steckten mehrere Flyer und Postkarten. Professionell hatte ein Kollege dort aufdrucken lassen, was auf dem Marbach-Krimi Plausch am Ententeich abgebildet ist. Auch das Logo mit den zwei Enten. Und das knallrote Herz. Hinzu kamen die ISBN-Nummer, mein Autorennname, ja, auch der Begriff „Marbach-Krimi“. Direkt nach der Talstation, oder besser oberhalb der Mittelstation, kurz vor dem Ausstieg? Wann wäre der beste Zeitpunkt, um ganz platt Werbung für den Krimi und die Marbach zu machen?, fragte ich mich. Ab der Mittelstation, da waren die Mitfahrer am besten drauf. Das merkte ich spätestens nach der dritten Fahrt. Also schnell eine Geschichte rund um mich erzählt, den Krimi, die Marbach. Auch wie verrückt die Protagonisten so sind und das Ganze mit dem Plausch am Ententeich ein Schreibexperiment war. Dann öffneten sich die Kabinentüren. Ein kurzer Abschied und der nachgerufene Gruß von mir: „Viel Spaß beim Lesen. Ich freue mich auf eine Rückmeldung.“

Nach etwa zehn Fahrten kam Stufe 2 der PR-Kampagne: Die kürzeste Krimi-Lesung der Welt. Auf dem Lesezeichen zu meinem Krimi stand die Zusammenfassung der Geschichte rund um Birger, Betty und den Kopf. Die Mitfahrenden in der Gondel fragte ich jedes Mal: „Darf ich Ihnen kurz vor dem Gipfel die kürzeste Krimi-Lesung der Welt präsentieren?“ Keiner sagte Nein. Alle blickten mich vielmehr fragend, gleichzeitig erwartungsvoll, an. Bingo. Egal, ob nur zwei Wintersportler in der Gondel saßen oder acht, ob Deutsche, Holländer oder Österreicher, alle freuten sich, dass die Fahrt zum Gipfel so endete.

Fazit: Als Freier Autor immer eine Geschichte dabei haben, anderen davon erzählen, Situationen nutzen – und an Werbematerial denken.
PS: Die Steigerung wäre eine längere Lesung in der Gondel gewesen oder auf einer Skihütte beim Einkehrschwung. Aber der komplette Krimi lag leider zu Hause auf dem Nachttisch 🙁 Der nächste Skiurlaub kommt bestimmt. Dann!

Der neue Ententeich

Montag, Dezember 17th, 2018

Von Daniel Grosse

Das Marbacher Regenrückhaltebecken, der Ententeich, wird saniert und dazu ausgebaggert. Das Bild entstand im November.          Foto: Daniel Grosse

Seit einigen Tagen baggern und arbeiten Maschinen am Regenrückhaltebecken in der Marbach – am Höhenweg. Was geschieht dort, warum machen die das, was ist der Zweck der Arbeiten und wie lange werden die Arbeiten noch andauern? Das hatte ich im November die Verantwortlichen bei der Stadt gefragt.

Die Antwort: An dem Regenrückhaltebecken hat die Stadt Marburg den Bewuchs (Rohrkolben) im Dauerstaubereich des Beckens entfernt. Vergangene Woche wurden rund 60 Prozent der Fläche im Dauerstau geräumt.

Und warum waren die Arbeiten nötig? Ist dadurch die Funktion des Beckens zusätzlich verbessert? Soll sich die verbliebene Schlammwüste von selbst wieder regenerieren oder sind dort zusätzliche („Verschönerungs“-)Arbeiten geplant?

Die abschließende Antwort der Stadt: Das Rückhaltebecken wurde vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz als Vorzeigeobjekt ausgewählt – dazu anbei ein Auszug aus der Broschüre „Hessische Städte – natürlich vielfältig!“ Unter dem Kapitel „Gewässerunterhaltung“ finden Sie die Antwort auf Ihre Frage zum Hintergrund der Maßnahme.  Die durch die Pflegearbeiten aufgewühlten Sedimente setzen sich wieder ab. Das dauert umso länger, je feiner die Sedimente sind.


Vor der Wahl einer Partei ist vor der Orange – Nur wer sie schält, erfährt, ob sie schmeckt

Mittwoch, Oktober 24th, 2018

Verkehr umgibt uns täglich, die Themen dazu sind auch Schwerpunkte mancher Parteien.    Foto: Daniel Grosse

Kreuzchen machen, heißt es am kommenden Sonntag, dem hessischen Wahlsonntag. Marbach direkt stellt plakativ nochmal kurz die Inhalte, den Kern der Parteien vor. So zumindest lautet der Plan, wenn ich diesen Vorspann schreibe. Für die Inhalte des Folgenden sind ausschließlich die Parteien verantwortlich. Was das mit der Marbach zu tun hat? Das werden wir in den kommenden Jahren sehen. Spätestens dann, wenn Wahlversprechen auch in unserem Stadtteil einzulösen sind. Ob die Frucht Orange dann auch genießbar ist, muss sich zudem noch zeigen.

von Daniel Grosse

Grüne Marburg-Biedenkopf

„Die Zukunft ist GRÜN“. Dort heißt es am Anfang: „Uns eint, uns verbindet ein Kreis von Grundwerten, nicht eine Ideologie. Wir haben als Partei von Grundwerten linke Traditionen aufgenommen, wertkonservative und auch solche des Rechtsstaatsliberalismus. Unsere Grundposition heißt: Wir verbinden Ökologie, Selbstbestimmung, erweiterte Gerechtigkeit und lebendige Demokratie. Mit gleicher Intensität treten wir ein für Gewaltfreiheit und Menschenrechte.“

SPD Marburg

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CDU Marburg

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Die Piraten

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Andere

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Dafür, dass Menschen – insbesondere als Wähler – gerne schnell erfahren möchten, für was jemand und eine Partei steht, was seine und ihre Ziele sind, wie es um die Haltung steht, war die schnelle Suche auf den Internetseiten der jeweiligen Parteien, die auch in Marburg antreten, sehr enttäuschend. Einzig die Marburger Grünen schaffen es zumindest, in wenigen Zeilen eine Grundaussage zu liefern. Auch wenn sie sich dort auf ihre Mutterpartei beziehen. Wer also Details erfahren möchte, dazu, wofür die Parteien jeweils stehen, kommt nicht daran vorbei, sich die Internet-Auftritte genauer anzuschauen. Arbeitskreise, Inhaltliches und Ansprechpartner erleichtern die weitere Recherche. Wer die Orange essen möchte, muss sie zunächst schälen.

Also: Am Sonntag Kreuzchen machen! Aber mit Sinn und Verstand! Deshalb vorher lesen und mit den Verantwortlichen sprechen!

Digital-Kongress re:publica 2019 in Berlin: Smartphones und Tablets unerwünscht

Donnerstag, Mai 3rd, 2018

Wirklich wahr?

Von Daniel Grosse

„Das kann ja wohl nicht wahr sein. Wir und die Kolleginnen und Kollegen stehen hier vorne auf dem Podium oder referieren in einem der 287 Räume vor erwachsenen Menschen und die haben nichts besseres zu tun als ständig auf ihre Smartphones, Tablets oder Notebooks zu schauen!“ Organisator Markus Beckedahl ist sauer. Als Netzpolitikbeobachter, Journalist und Aktivist hat er vor mehr als zehn Jahren die re:publica mitbegründet. Seit gestern toben sich dort in Berlin 10.000 Netz-affine Menschen aus. Und jetzt das.

Tatsächlich hören die Besucher nicht zu. Sie schauen auf ihre Geräte, statt dem Vortragenden zustimmend zu folgen. So beschreiben es dutzende Korrespondenten, die derzeit von der re:publica 2018 aus Berlin berichten. Auch sie können es nicht fassen, wie ignorant diese Menschen sein müssen. Dabei gehe es doch gerade um deren Themen. „In der Schule würden diese jungen Leute sofort einen Eintrag ins Klassenbuch bekommen“, sagt Sandra Scheeres. Als oberste Bildungshüterin Berlins hat die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sie zur re:publica entsandt.

Schon längst ist die Kritik bei der gesamten Organisationsspitze rund um Markus Beckedahl angekommen. Immerhin könne es nicht sein, dass sich tausende Besucher – die immerhin zur digitalen Elite Europas gehören – anmelden und dann so tun als würde sie das alles nicht interessieren, so Beckedahl. Deshalb fordert der Digital-Chef der re:publica alle Mitstreiter dazu auf, spätestens für die Ausgabe 2019 der Internet-Konferenz ein striktes Verbot einzuführen. Smartphones, Notebooks und Tablets sind dann tabu. Stattdessen erhalten die Teilnehmer der digitalen Zusammenkunft je einen Kugelschreiber, Bleistift und ein von Elon Musk signiertes Notizbuch. Sofern sein selbstfliegendes Flugzeug im Frühjahr 2019 den Weg nach Berlin findet und Musk rechtzeitig zur Signierstunde befördert.

Spendenläuferin unterschätzt: Dreijährige aber unter Dopingverdacht

Freitag, April 27th, 2018

Wirklich wahr?

Von Daniel Grosse

Elsbeth Dümp ist fassungslos. Weil ihre Enkeltochter einfach nicht aufhören wollte, auf dem Sportplatz in der Marbach ihre Runden zu drehen, stand die Siebzigjährige zunächst vor einem echten Problem. Mit einem harmlosen Formular hatte das spätere Drama begonnen. Ein Sportverein hatte über den Kindergarten die Drei- bis Sechsjährigen dazu aufgerufen, Runden zu laufen. Pro Runde 100 Euro. Für Elsbeth Dümp eine gute Idee. Sie kreuzte alles an, teilte sogar ihre Bankverbindung mit, drei Wochen später dann der Schock: der Verein hatte 10.000 Euro abgebucht. „100 Runden, welch ein Wahnsinn! Meine Enkeltochter ist drei. Ich hatte mit maximal eineinhalb Runden gerechnet. Das hätte ich noch bezahlen können. Aber das?!“, sagte sie, nachdem sie ihren Kontoauszug erhalten hatte.

Schnell hieß es, wie das sein könne, dass ein so junges Mädchen derlei Leistungen vollbringt. Das Wort Doping war zu hören. Die Großmutter hatte Glück, denn nach dem Rennen hatte die Kleine einen Strohhalm benutzt, den eine Freundin einsteckte, „weil er so schön grün war“, wie sie sagte. Diesen Strohhalm nahmen dann Experten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes an sich, untersuchten ihn – und tatsächlich: die Dreijährige hatte gedopt.

Vier Wochen nach dem Rennen stand das Ergebnis der Analyse fest: Center Schock-Kaugummis und Bionade. Warum die Kleine eine derartig hohe Konzentration dieser, bei Kindern so beliebten Produkte, in ihrem Blut hatte, konnten auch die Eltern nicht beantworten.“In jedem Fall werden wir fortan bei Kindergeburtstagen unserer Tochter einen Zettel mitgeben, auf dem wir bitten, unserer Tochter diese Dinge nur in Maßen zu geben“, sagte die Mutter

Die dreijährige Enkeltochter von Elsbeth Dümp wurde lebenslang für sämtliche Spendenläufe gesperrt.

Mit Unterschriften gegen Pläne am Oberen Rotenberg

Montag, April 23rd, 2018

Von Daniel Grosse

Das Baugebiet auf den Wiesen am Oberen Rotenberg/Höhenweg in Marburg-Marbach ist zwar noch lange keines. Aber immer wieder ist bereits jetzt zu lesen, dass sich Menschen gegen Überlegungen, dort eventuell in großem Stil zu bauen, wehren. Für heute Vormittag (Montag), 11 Uhr, hat zum Beispiel die so genannte „Initiative Marbacher Nachbarn“ angekündigt, der Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk (SPD) eine Unterschriftensammlung zu überreichen. Mehr als 400 Unterschriften habe sie gegen eine eventuelle Bebauuung gesammelt, teilt die Initiative mit.

Zugrunde liegt ein Memo mit folgendem Wortlaut:

„Keine Bebauung von Oberem Rotenberg und Marbacher Wiesen !….Bau eines Gewerbegebietes und Wohnbebauung am Oberen Rotenberg und „Engelsberg“ (Marbacher Wiesen) gefährden ein wichtiges Naherholungsgebiet und einen Bereich mit erheblicher klimatischer Bedeutung für ganz Marburg.
Welche Folgen hat das für Natur und Klima?
• Freie Flächen am Stadtrand sind eine wichtige Frischluftschneise für ganz Marburg. Zubauen dieser Flächen kann die Luftqualität weiter Teile der Stadt verschlechtern. Aktuelle Daten/Klimamessungen sind notwendig im Bereich Marburger Rücken zwischen Marbach-Engelsberg und Ockershausen-Hasenkopf zur Kaltluftentstehung über den Höhenflächen und Kaltluftzufuhr in die tiefer gelegenen Bebauungs- und Stadtlagen. Gibt es aktuelle Klimafunktionskarten der Stadt (nicht nur Daten aus Investoren-Gutachten)?
• Verpflichtung zur Luftreinhaltung der Städte: eine Verringerung/Veränderung der Frischluftzufuhr in die Tallagen der Stadt kann zur Nichteinhaltung von Schadstoffgrenzwerten führen. Welche Folgen hat das für den Marburger Straßenverkehr? Welche Untersuchungen gibt es, um die zur Einhaltung der Schadstoffgrenzen zu gewährleisten? Ginge es um drohende Fahrverbote hat die Stadt die Nachweispflicht, entsprechende Vorsorge getroffen zu haben.
• Zahlreiche geschützte Arten in diesem Bereich: Amphibien (Erdkröten, Molche; Schutzgebiet Erdkröten weniger als 100 m entfernt: Köhlersgrund/ Dammelsberg); Vögel wie Graureiher, Wiedehopf, Eulen, Kauze, Greifvögel, Schwalben, Feldlerchen, Zaunkönig, Zugvögel wie Wildgänse und Kraniche.
• Der Engelsberg ist ein Wasserpuffer bei starkem Regen ! Versiegelung großer, hoch gelegener Flächen führen zu erheblicher Zunahme der Wassermengen, die den Stadtteil Marbach belasten mit Folgen für Straßen, Wasserleitsysteme und ggf. auch Wohnbebauung. Zu erwarten sind erhebliche finanzielle Belastungen für die Bewohner weiter Teile der Marbach. Die Folgekosten müssten einzig von den Investoren getragen werden ! Die angedachten Zisternen sind nicht ausreichend.
• Erhebliches Verkehrsaufkommen – PKW und LKW – auf dafür nicht geeigneten Straßen mitten durch den Ortsteil Marbach, entlang Naturschutzgebieten („Im Köhlersgrund“), über „Rotenberg“ oder „Hohe Leuchte“. Es gibt derzeit keine LKW-geeignete Zufahrt, außer, wie vom Bauamt vorgeschlagen, ein weiter (Um-)Weg über die Lahntal-Landstraße und Neubaugebiet Wehrshausen.
• Verkehrszunahme auch in der ohnehin überlasteten nördlichen Marburger Innenstadt (schon seit Jahren kilometerlanger Stau bis Marbach zur Rush hour).
• Ist geklärt, ob es Weltkriegsminen in dem Bereich gibt ? (ähnliches Projekt in Gossfelden musste wegen Kosten der Minenräumung aufgegeben werden)
• Bau eines Einkaufszentrum mit ca. 2000 qm nach §11 Baunutzungsverordnung (Sondergebiet für Einkaufszentren und großflächigen Einzelhandel) widerspricht dem Regionalplan Mittelhessen (hier nur Wohnfläche vorgesehen). Zulässige Verkaufsflächen am Stadtrand max. 800 qm, bei Sondergenehmigung höchstens 1200 qm Gesamtfläche.
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• Planungen für Bauleitplanverfahren des Einkaufszentrums (tegut) stammen
unmittelbar von der Werner Group. Bisher keine unabhängigen Prüfungen und
Gutachten der Stadt (wie von Bauamt bei Ortsbeirat Marbach angekündigt).
• Einkaufszentrum ist nicht im Gewerbeentwicklungskonzept Marburg 2017
vorhanden: Ist die Planung zum tegut-Einkaufszentrum mit dem Marburger
Gesamtkonzept abgestimmt? Kann die Bedarfsplanung stimmen, wenn nicht im
GEK integriert?
• Verlagerung der Einkaufszentren an den Stadtrand widerspricht sowohl Vorgaben
im Regionalplan MH als auch aktuellen Vorgaben der Bundesregierung.
• Keine Zersiedelung und „Gewerbekomplexierung“ des Umlands bei Leerstand
von Gewerbe und teuren Immobilien in den Innenstädten (auch in Marbach und
Umfeld Rotenberg stehen Immobilien leer aufgrund hoher Preise).
• Ausreichende Einkaufsflächen für Marbach und Wehrshausen vorhanden:
Ketzerbach (u.a. tegut; auch nicht weiter als Oberer Rotenberg für die meisten
Marbacher und besserer ÖPNV-Anschluss) sowie in PKW-Entfernung zahlreiche
Märkte in Stadt Marburg, Sterzhausen, Wehrda, Cappel. Ein Vorranggelände für
den Bau eines Supermarktes am oberen Höhenweg wurde vor wenigen Jahren als
„nicht benötigt“ aufgegeben, hier sind jetzt Mehrfamilienhäuser. Damals waren
bereits Planungen zu Erweiterungsfläche „Engelsberg“ für Regionalplan
Mittelhessen den Akteuren bekannt. Jetzt plötzlich Bedarf?
• Voten der Ortsbeiräte Marbach und Wehrshausen für Supermarkt basierten auf
falschen Informationen bezüglich der Ausweisung des Gebietes (nach Auskunft
des Ortsbeirats Marbach). Die Voten der Ortsbeiräte sollten daher wiederholt
werden, insbesondere nach sorgfältiger Recherche und Darlegung der
Folgekosten für die Bürger der Stadtteile bei Erschließung des Geländes.
• Unzulässige Vorgänge wie Reservierungen/ Vorverträge für Baugebiete Flurstück
Engelsberg durch Investoren noch vor Beginn des Gesamtverfahrens – dies führt
zu Vorfestlegungen und Druck auf die Entscheidungsträger.
Wo sind Transparenz und Bürgerbeteiligung der Stadt? Bisher sind für den Oberen
Rotenberg nur die gesetzlich vorgeschriebenen Formen der Bürgerbeteiligung
angekündigt worden, also keine darüber hinausgehende Beteiligung von Anwohnern
und interessierten Bürgern zu diesem Vorhaben. …“