Putins Zaun verzerrt Wahlausgang

Wirklich wahr?

Von Daniel Grosse

Wenn am Sonntag in Russland der neue Präsident gewählt wird, ist der Wahlausgang nur einem Mann zuzuschreiben: Sergei Grippali. Er gilt in Russland als Strippenzieher und hat seit Monaten nur einen Auftrag: seinen Chef, Putin, ins Amt zu heben. Dafür hat ihm die russische Administration sämtliche Mittel zur Verfügung gestellt, die in Nicht-Wahljahren normalerweise das Militär erhielte. 34 Milliarden Euro umgerechnet erhält Grippali, damit der Regierungsplan aufgeht. Beobachter sprechen von „nie vorher dagewesenen Zuständen“. So soll Grippali mit Herstellern solider Metallzäune bereits vor Monaten Verträge abgeschlossen haben, die der russischen Administration ein Monopol an Sicherheitsbarrieren während der Wahlperiode, und vor allem am Wahlsonntag, garantieren.

Was sich in einigen Regionen Russlands in den vergangenen Tagen abgespielt hat, hätte kein Drehbuchautor erfinden können. Ganze Städte wurden hermetisch umzäunt, Dörfer von der Außenwelt auf diese Weise abgeschnitten. Grippali soll dadurch Putin den Vorteil einer geringen Wahlbeteiligung verschaffen. Die regierungstreuen Schichten sind der Regierung bekannt. Sie begrüßen die Maßnahmen – und bleiben von den Umzäunungen verschont.

Bekannt wurden die Kasernierungen Grippalis, weil ein Satellitenfoto der Sojus 4 Raumstation Bilder sendete, die der CIA in den Vereinigten Staaten abfangen konnte. Nun wird Putin in Erklärungsnöte geraten. Eine Pressekonferenz gilt allerdings als unwahrscheinlich.

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