Mut bei Brand und Rauch

Von Flammen zerfressen hängt das kleine Vordach des einstigen Frisörsalons über der Eingangstür. Wenige Meter entfernt steht ein Baum mit zwei Gesichtern. Auf der einen Seite versengt und verbrannt, auf der anderen grün und gesund. Am Nachmittag des 24. Mai hatte es Auf der Hube in der Marbach gebrannt.

Eine frei stehende Holzgartenhütte war gänzlich niedergebrannt. Enorme Hitze war entstanden. Das benachbarte Wohnhaus war dadurch leicht beschädigt worden. Den Gesamtschaden hatte die Polizei auf etwa 2000 Euro beziffert. Personenschaden gab es nicht, hatte es damals geheißen. Aufgrund erster Ermittlungen geht die Polizei derzeit von einer fahrlässigen Brandentstehung aus, so die damalige weitere Meldung.

Hinter der Geschichte des Brandes einer Gartenhütte steht aber eine weitere Geschichte, die auch tragisch hätte enden können. Nämlich die, dass ein Nachbar (der namentlich nicht genannt werden möchte), gemeinsam mit einem zweiten Retter, mutig war und einer Bewohnerin des angrenzenden Hauses vielleicht das Leben gerettet hat. Der Nachbar saß an diesem Nachmittag am Schreibtisch und sah den Rauch, wie er dunkel in den Himmel stieg. Er rannte zu dem Haus. Jemand war noch in dem Gebäude, eine ältere Dame. Das Gehen fiel ihr schwer. Trotzdem schaffte es der Nachbar mit dem weiteren Retter, die Frau aus dem Wohnhaus zu bringen. Schnell genug, ehe der tödliche Rauch sie erreichen konnte. Die Kinder des Marbachers sorgten sich um ihren Vater, standen ängstlich in sicherer Entfernung. Aber die Geschichte hinter der Geschichte ging noch einmal gut aus. Für den mutigen Nachbarn, den anderen Retter – und vor allem für die ältere Dame.

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