Zwei Schlepper, Drahtseile, eine lange Leiter und Kettensägenkraft sowie viele helfende Hände – und der Mai- oder Pfingstbaum steht. Seit gestern ziert die bunt geschmückte Birke wieder das Marbacher Bürgerhaus und seinen Parkplatz. 180 gebackene Eier durften sich die Mitglieder des MGV und ihre Gäste anschließend schmecken lassen. Fotos: Daniel Grosse
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Mit PS, vielen Händen und viel Geduld
Freitag, April 29th, 2016Ortsvorsteher oder eher Ortsversteher? – Kommentar
Freitag, April 29th, 2016Kommentar von Daniel Grosse zur Sitzung des Marbacher Ortsbeirats. Foto: privat
Wären wir im Wilden Westen, würden wir ihn Sheriff, Häuptling oder Marshall nennen. Sind wir aber nicht, deshalb heißt er hier schlicht Ortsvorsteher. Und die Marbacher haben seit Dienstag einen neuen: Jürgen Muth.
Von Daniel Grosse
Sechs mal Ja und drei mal Nein, entschieden die Mitglieder des Ortsbeirates während der jüngsten Sitzung im Anbau des Bürgerhauses. Dann stand fest, dass Jürgen Muth künftig der starke Mann an der Spitze dieses kommunalen Gremiums sein soll. Als Nachfolger von Dr. Ulrich Rausch, nach fast zwei Jahrzehnten, in denen dieser als Ortsvorsteher für die für den Ortsbeirat (drei Worte nachträglich ergänzt!) Marbach gearbeitet hat.
Ja, gearbeitet. Denn dieses Ehrenamt darf auch weiterhin kein Posten sein, auf dem man verwaltet. Dieses Amt bedeutet Arbeit. Und davon wartet nun eine Menge auf den neuen Mann an der Spitze. Immerhin ist er als Ortsvorsteher laut Hessischer Gemeindeordnung Vorsitzender des Ortsbeirats. Und der Ortsbeirat ist immerhin zu allen wichtigen Angelegenheiten, die den Ortsbezirk betreffen, zu hören, insbesondere zum Entwurf des Haushaltsplans. Er hat ein Vorschlagsrecht in allen Angelegenheiten, die den Ortsbezirk angehen.
Was das für Angelegenheiten sind, was auch für den Ortsvorsteher Themen sein müssten, können wir täglich sehen, wenn wir durch die Marbach gehen oder fahren. Wir hören von Themen, wie Bänken, die fehlen, erfahren von Plänen zu Marbacher Wiesen und Äckern, auf denen künftig vielleicht mehrere Hundert Menschen leben könnten, lesen von Hoffnungen vieler Eltern, die sich eine Kinder- und Jugendfaschingsfeier im Bürgerhaus wünschen, sehen vor unserem geistigen Auge Windräder, die sich am Himmel über der Marbach drehen, wundern uns über eine verkohlte Ortsmitte, und wir freuen uns über eine Bürgerhauswiese mit dreizehn Wildbienen im neuen Insektenhotel sowie einen Kräutergarten und engagierte Kräuterfrauen. Und das ist längst nicht alles.
Der Ortsvorsteher sollte also auch so etwas wie ein Ortsversteher sein. Er muss zuhören können, offen sein für Vorschläge. Kreativ darf er sein und durchsetzungsstark. Muss ausgleichen und abwägen können. Hat gleichfalls eine Bringschuld, sprich, der Ortsvorsteher sollte einschneidende oder Gewinn-bringende Entwicklungen und Pläne den Marbachern mitteilen.
Der vergangene Dienstag und die Wahl Jürgen Muths stellt auch eine Zäsur dar. Ende, Einschnitt, Neuanfang – alles nur Begriffe, die aber gleichfalls verdeutlichen, wie wichtig dieses Amt ist. Weil es dazu dient, dass die Belange der Marbacher berücksichtigt werden. Ortsbeirat und sein Chef sollen Mittler zu den städtischen Behörden sein – ein helfender Vermittler. Wie sich der neue Ortsbeirat mit seinem neuen Ortsvorsteher an der Spitze künftig für die Marbacher engagiert, seinem gesetzlichen und moralischen Auftrag gerecht wird, müssen die kommenden Monate zeigen. Eines ist klar: Auch weiterhin sollte der neue Häuptling selten verwalten, umso häufiger kreativ arbeiten. Ich jedenfalls wünsche ihm dafür die viel zitierte Glückliche Hand.
Weitere Punkte, die der Ortsbeirat am Dienstag diskutierte:
- Mehrere Mehrfamilienhäuser sollen am Steilhang unterhalb des Höhenwegs entstehen. Nicht zuletzt aufgrund des Schwerlastverkehrs und der Busse sowie der vielen Autos, die täglich den Höhenweg befahren, wird ein hoher Druck auf Straße und Hang ausgeübt. Das sollte bei einem künftigen Bau der Häuser und sämtlichen Planungen unbedingt berücksichtigt werden, hieß es. Die Gefahr von Hangrutschungen sei einfach zu groß. Die Stadt ist aufgefordert, dem Ortsbeirat die Pläne zukommen zu lassen.
- Scheinbar soll nun doch ein Windrad nahe des Sellhofs am Oberen Rotenberg errichtet werden, keines von gewaltiger Dimension, eher ein kleineres. Lesenswert zur Meinungsbildung ist der Beitrag Marburg auf dem Weg zur innovationsfreien Zone.
- Näheres zu diesen Punkten lesen Sie in Kürze hier bei Marbach direkt.
Auf zur Sitzung!
Dienstag, April 26th, 2016Natürlich öffentlich, natürlich beheizt und natürlich zentral in der Marbach: Am heutigen Dienstag, ab 19.30, findet wieder eine Ortsbeiratssitzung statt. Wer möchte, kann sich die Sitzung im Anbau des Marbacher Bürgerhauses anschauen und anhören.
Auf der Tagesordnung steht bislang:
1. Feststellung der ordnungsgemäßen Einladung und der Beschlussfähigkeit
2. Wahl des Ortsvorstehers / der Ortsvorsteherin
3. Wahl des stellvertretenden Ortsvorstehers / der stellvertretenden Ortvorsteherin
4. Wahl des Schriftführers / der Schriftführerin
5. Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung
6. Anträge zur Tagesordnung
7. Bauvorhaben, Anbau eines Balkons, Karl-Justi-Straße 4, Brigitte und Lothar Oppermann
8. Besetzung des Ortsgerichtes Marburg III, Wahl eines/r Ortsgerichtsschöffen/in
9. Kenntnisnahmen, Genehmigungen, Verschiedenes, Termine
– Errichtung von zwei 5-Familienhäusern, Höhenweg 17 und 19, Helena+Viktor Doll
– Installation von Verkehrspfosten in der Brunnenstraße
– Sportlerehrung, 29. April 2016, 18 Uhr, Großsporthalle der Kaufmännischen Schulen
– Anbau einer WC-Anlage, „An der Steinkaute“, Naturfreunde e.V.
– Sauberhafter Frühjahrsputz 2016 in Marburg und seinen Stadtteilen, DBM
– „Sorge und Mitverantwortung in der Kommune“ Prof. Dr. Thomas Klie, 12. Mai 2016,
19.30 Uhr, Landratsamt, Im Lichtenholz 60
– Einweihungsfeier des „Elisabethenhof“, 27. April 2016, ab 11 Uhr, Rotenberg 60A
– Abbruch der Wanne auf dem Gebäude H0008, Pharmaserv, E.-v.-Behring-Straße 76
– Vortragsreihe „Gestaltungsmöglichkeiten bedürfnisorientierter Altenhilfe- Sorge und
Mitverantwortung in der Kommune; altenplanung@marburg-stadt.de
– Errichtung einer Gaube, Haselhecke 18, Yvonne Jäger-Kolling, Markus Kolling
– Feldwegebudget 2016