Archive for Mai, 2016

Südfrankreich ganz nah – im Marbacher Mitmachgarten

Dienstag, Mai 24th, 2016

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Der Frühling lässt die Kräuter wachsen. Schon können die Marbacher erste Blätter ernten. Im Mitmachgarten auf der Marbacher Bürgerhauswiese.    Fotos: Daniel Grosse

Von Daniel Grosse

Wenn die Wiegemesser Blüten und Stängel der Kräuter durchtrennen, breitet sich ein mediterraner Duft aus: wie Südfrankreich, Sommer und Urlaub. Das ist auch hier zu erleben, denn in der Marbach treffen sich wieder jeden Dienstag im Frühjahr und Sommer, von 17 bis 19.30 Uhr, Kräuterfrauen, um gemeinsam in dem Kräutergarten auf der Bürgerhauswiese zu pflanzen, zu jäten, umzugraben – und die köstlichen Kräuter zu ernten.

Sie verfeinern damit Quark oder Schnaps. Auch Salz erhält mit Rosenblättern gemörsert eine tiefe lila Färbung, gemörsertes Salz schimmert mit Kräutern gemischt in vielen Grüntönen. Und weil die Kräuterfrauen all das natürlich nicht alleine machen und genießen möchten, sind in dem Gemeinschaftskräutergarten alle Marbacherinnen und Marbacher willkommen, mitzumachen.

„Vom Kind bis zum Senior entstehen so zudem soziale Kontakte auch zwischen den Generationen“, sagt Kräuterfrau Christa Stuwe. Der Garten sei schon längst so etwas geworden wie ein Marbacher Mittelpunkt. Zu sehen und zu erleben gibt es dort Kräuterbeete mit bekannten und auch unbekannten Pflanzen, Wildkräuter – aber auch die, die sonst als Unkräuter gelten. „All die Kräuter können die Marbacher kennen und genießen lernen“, verspricht Christa Stuwe. Den Einsatz als Heilpflanze und altes Wissen über Heilkräuter möchten die Mitstreiterinnen rund um Christa Stuwe weiter geben. Und es geht natürlich auch um mehr: Pflanzen erkennen und bestimmen, Köstlichkeiten daraus herstellen zum Eigengebrauch oder als Geschenk an Freunde. Übrigens: Wer weiß, wie man ein zartes Brennnessel-Blättchen abzupft, ohne sich zu verbrennen und es dann auch noch so in den Mund stecken kann, dass statt Schmerz ein wunderbares Aroma die Sinne erreicht? Die Antwort gibt es beim Marbacher Mitmachgarten, Dienstagnachmittag.

Im Winter folgen Workshops rund um die Welt der Kräuter.

Mehr unter http://marbacher-mitmachgarten.jimdo.com/

Kontakt: mitmachgarten@gmx.de

Gefährliche Hunde?

Samstag, Mai 7th, 2016

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Ja, das Foto vom Wild ist zensiert, zumindest insofern, als dass das kleine Blatt verbirgt, was da von dem Tier am Boden fehlt. Weggebissen? Blut, Fleisch und Knochen wären nämlich zu sehen.  Foto: Daniel Grosse

Von Daniel Grosse

Im Wald oberhalb der Marbach, auf dem Weg Richtung Dagobertshausen und Wehrshausen, hängen zurzeit Informationsblätter an den Hochsitzen. Als Kernaussage bitten die Jäger die Hundehalter, ihre Hunde anzuleinen. Junghasen seien gefährdet. Auch Rehkitze, die bald geboren und von der Mutter in den Wiesen abgelegt werden, könnten zur Jagdbeute der Hunde werden, heißt es. Und trächtige Tiere könnten durch den Stress einer Flucht vor einem Hund im schlimmsten Fall eine Totgeburt haben.

So kontrovers das Thema Jagd sicher diskutiert werden kann und sollte, spricht – vor allem derzeit – wohl einiges für das Anleinen von Hunden in Wald und Feld.

Neues aus dem Windwald

Mittwoch, Mai 4th, 2016

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In der Dimension sicher übertrieben und nicht exakt platziert, steht dieser ins obige Bild montierte Mast, aus der Blickrichtung Höhenweg, im Wald zwischen Marbach und Michelbach. Die drei eingezeichneten Windräder (unteres Bild) markieren die möglichen Standorte der Anlagen.  Fotos: Daniel Grosse

Von Daniel Grosse

Das Thema Windkraft polarisiert immer. Viele Argumente sprechen dafür und dagegen. Aber da  haben die Menschen in Michelbach denen in der Marbach wohl trotzdem etwas voraus: Wissen – das immerhin meinungsbildend ist. Zumindest, wenn es um mögliche Standorte und mögliche Planungen geht. Drei gigantische Windräder könnten sich in Zukunft inmitten eines Fadenkreuzes zwischen Michelbach, Marbach, Dagobertshausen und Wehrda drehen. Wann konkret, das hängt von weiteren Verhandlungen und Verfahren, von finanziellen Fragen und eventuellen Bürgerbeteiligungen ab. Eine Ortsbeiratsitzung hatte bereits im Dezember 2015 das Thema umfangreich behandelt. Nicht in der Marbach, in Michelbach! Dazu unten mehr.

Wie bei Marbach direkt berichtet, entsteht ein Fadenkreuz, wenn man auf einem Plan oder einer Karte Marbach mit Michelbach sowie Dagobertshausen mit Wehrda, jeweils durch Striche, verbindet. Dort, wo sich die beiden Linien kreuzen, liegt jedoch kein Tatort. Es ist ein Waldgebiet von etwa 100 Hektar Größe mit Hunderten von Bäumen. 97 Hektar Mischwald. Fachleute des Regierungspräsidiums etwa haben dem Areal oberhalb Marbachs und Michelbachs einen Namen gegeben: mögliches Vorranggebiet zur Nutzung der Windenergie oder Windvorrangfläche, Nummer 3128.

Antworten sind wichtig auf diese Fragen: Wie ist der aktuelle Stand der Planungen? Um welche Dimensionen geht es bei dem geplanten Windpark (Anzahl und Höhe der Windräder, beanspruchte Fläche)? Und wann könnte mit einem Baubeginn gerechnet werden? Gegenüber Marbach direkt hatte Anfang Februar 2016 die Sprecherin eines Unternehmens aus Meißen bestätigt, dass dieses prüfe, ob es dort möglich sei, Windenergieanlagen zu planen. “In diesem Zusammenhang führten wir erste Gespräche mit den Flächeneigentümern und haben Kontakt zur Gemeinde aufgebaut. Mit den Grundbesitzern möchten wir Nutzungsvereinbarungen schließen”, hieß es. “Wir sind dabei auf eine positive Stimmung gegenüber Windenergieerzeugung bei Michelbach gestoßen.” Basierend auf diesen Gesprächen gehe es nun in die Planung. Zu genauen Standorten, Anlagenzahlen oder -typen mochten sich die Windkraftanlagen-Bauer im Februar jedoch noch nicht äußern.

Wer sich das Protokoll der Dezember-Sitzung des Michelbacher Ortsbeirats durchliest, stößt auf andere interessierte Investoren und er stößt auf diese Passagen, die Marbach direkt auszugsweise im Wortlaut veröffentlicht:

„…Betr.: Windkraftnutzung am Görzhäuser Hof ….Der Ortsvorsteher…klärt mit den Gästen ab, dass dies eine Vorab-Information für den Ortsbeirat sei; eine Bürgerbeteiligung müsse zu einem späteren Zeitpunkt auch erfolgen….“

„…Görzhäuser Hof. Nur letzterer ist momentan noch übrig geblieben und hier handele es sich nicht um staatliche (öffentliche) Flächen, sondern um Flächen, die in privater Hand (bzw. der Industrie) stehen. Der Eigentümer…und die Stadt Marburg haben ein großes Interesse daran, die Öffentlichkeit an dem geplanten Bauvorhaben zu beteiligen.  …Der Prokurist des Unternehmens K… stellt den geplanten Windpark am Görzhäuser Hof vor….“

„Zu Beginn waren vier Standorte am Görzhäuser Hof geplant, jedoch aufgrund von Untersuchungen hinsichtlich verschiedener Arten von Fledermäusen (u.a. der Mopsfledermaus) blieben nur noch drei mögliche Standorte für Windenergieanlagen übrig. Bei allen werden die Schattenwurfprognose von 30min/Tag, der Mindestabstand von 1.000 Meter und der Schallschutz eingehalten. …“

„Infolge der Anforderungen an den Artenschutz werden momentan Untersuchungen hinsichtlich der Vorkommen und Lebensräume von Großvögeln durch das Marburger Unternehmen…durchgeführt….“

„…informiert die Anwesenden dieser Veranstaltung darüber, dass pro Anlage ca. 3 MW Leistung erwartet werden; die Nabenhöhe der WEA (Windenergieanlage) bei ca. 140 Meter liegt und die Rotorspitze somit bei ca. 200 Meter. Für jeden Standort müssten ca. 2.500 – 3.000 m² Waldflächen dauerhaft gerodet werden, die Zufahrt würde über die „alte Weinstraße“ erfolgen, welche dann natürlich auf eine Breite von ca. 6 – 7 m ausgebaut werden müsste….“

„Zu einer womöglichen Zeitenplanung einer Bebauung…: Die Untersuchung der Großvögel wird im Sommer 2016 wahrscheinlich abgeschlossen sein, so dass anschließend eine Information der BürgerINNEN Michelbachs im Bürgerhaus erfolgen wird. Frühestens im Herbst 2017 oder im Frühjahr 2018 könnte mit dem Bauvorhaben begonnen werden, sofern alle Auflagen usw. rechtlich geprüft und eingehalten werden….“

„…möchte ein Statement des Ortsbeirates zu den geplanten Windenergieanlagen am Görzhäuser Hof haben, sollte in dem Gremium allerdings schon keine Mehrheit für das geplante Bauvorhaben zustande kommen, wird… das Projekt nicht mehr weiter verfolgen. Ebenso würde er verfahren, wenn sich bei einer geplanten Informationsveranstaltung der Michelbacher Bürger keine Mehrheit dafür finden würde. …“

Zum aktuellen Stand der Planungen in Kürze mehr – bei Marbach direkt. Bislang hat sich der weitere Investor gegenüber Marbach direkt noch nicht geäußert.

Saisonstart! Brillen auf! Anbaden!

Dienstag, Mai 3rd, 2016

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Wer jetzt noch nicht seine Sommer-Schwimmbrille geputzt hat, sollte sich beeilen.   Foto: Daniel Grosse

Von Daniel Grosse

Morgen soll es endlich soweit sein: Das Aquamar (ohne M als Binnenmajuskel) startet in die Freibadsaison. Die Wetterprognosen sind günstig. Trockenes, warmes, sonniges Wetter haben die Meteorologen angekündigt. Also raus mit den Sommer-Schwimmbrillen! Ab 10 Uhr am morgigen 4. Mai sollen Badegäste, die dann ausschließlich das Freibadticket lösen, an diesem Tag auch freien Eintritt erhalten, teilt die Stadt mit. Täglich von 10 bis 19 Uhr wird das Freibad in den kommenden Tagen geöffnet sein.