Der Lohn für die sportliche Leistung war und ist ein Stück Papier – unter anderem. Foto: Daniel Grosse
„Die Bundesjugendspiele sind auch ein super Thema: Eigentlich erstaunlich, sonst jaulen die Länder immer gleich auf, wenn sich der Bund in ihre Angelegenheiten einmischt, bei diesem Thema ist Stille im Walde. Die Bundesjugendspiele gehören dringend in Landesjugendspiele umgewandelt. Anstelle dieser unsäglichen Einzelkämpfer-Wettbewerbe sollten Team- und Mannschaftsspiele treten. Es ist eine einzigartige Chance, Teamgeist jenseits der alltäglichen Rollenverteilung zu fördern.“
Eine Leserin hat das Thema „Bundesjugendspiele“ kommentiert: „Ich kann die Demotivation generell total verstehen. Meist kaum geübt, da der Lehrplan völlig andere Ziele verfolgt und eben gerade nicht auf das ‚höher, schneller, weiter‘ abzielt… Die sollen sich einen Spaß draus machen und ihr Bestes geben. Für die Sportlichen meist eine tolle Sache, für den Rest eine unschöne Drucksituation.“
Eine Reaktion eines Marbachers auf meinen Beitrag „Ehrenurkunde – Was war das noch gleich?“:
„Nächste Woche sind deutschlandweit Bundesjugendspiele angesetzt, auch in der Marbach. Die Veranstaltung findet nur einmal jährlich statt und trotzdem gibt es einige Eltern [1], die nicht zufrieden mit dem Charakter der Veranstaltung sind. Häufig sind es die sogenannten „Helikoptereltern“[2], die sich stark um das seelische Wohl ihrer Kinder sorgen und gerne die Veranstaltung abschaffen würden. Als Begründung wird angeführt, die Spiele würden unsportliche Kinder stark benachteiligen und sie so einer sozialen Demütigung aussetzen [1].
Mir haben die Spiele damals Spaß gemacht. Sie werden mir als abswechslungsreiche Schulversanstaltung fernab vom üblichen Schulgebäude in Erinnerung bleiben. Schon in der Vergangenheit wurde auf Kritik eingegangen [3] und der Leistungsgedanke zurückgeschraubt.
Allerdings bestätige ich aus meiner Tätigkeit als Fussballübungsleiter, dass Sport ohne Wettkampf, d.h. ohne Vergleich, keinen Spaß macht. In diesem Zusammenhang bin ich auch dafür, den Sportunterricht als vollwertiges Unterrichtsfach zu akzeptieren. Demnach sollte der Sportunterricht nicht nur Spaß machen, sondern hauptsächlich Bewegungs- und Wettkampfsituationen lehren und erfahrbar machen. Vom Nutzen profitieren die Kinder im weiteren Leben, im dem es noch viele weitere „Siege“ und „Niederlagen“ geben wird und ein gesundes Körpergefühl die Grundlage für ein beschwerdefreies langes Leben ist.“
[1] https://www.change.org/p/petition-bundesjugendspiele-abschaffen-manuelaschwesig
[2] http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/bundesjugendspiele-bloss-nicht-abschaffen-a-1040917.html
[3] http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/familie/online-petition-gegen-bundesjugendspiele-13671604.html
Eine weitere Reaktion ist der Kommentar von V.W.:
„Die Bundesjugendspiele habe ich als sehr aufregend in Erinnerung…
Als gemeinschaftliches Event mit viel Sonne und Verausgabung bis zum anschließenden Erbrechen! Aber das gehört wohl bei einer gesunden Art des Ehrgeizes irgendwie dazu!
Ich denke, dass es für die Kinder zu keinen negativen Erfahrungen führen wird, wenn sie mit Spaß und einem gesunden Ehrgeiz an die Spiele rangeführt werden, denn die Konkurrenz schläft nicht und wird uns und sie das ganze Leben mehr oder auch mal weniger begleiten!“