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Der neue Ententeich

Montag, Dezember 17th, 2018

Von Daniel Grosse

Das Marbacher Regenrückhaltebecken, der Ententeich, wird saniert und dazu ausgebaggert. Das Bild entstand im November.          Foto: Daniel Grosse

Seit einigen Tagen baggern und arbeiten Maschinen am Regenrückhaltebecken in der Marbach – am Höhenweg. Was geschieht dort, warum machen die das, was ist der Zweck der Arbeiten und wie lange werden die Arbeiten noch andauern? Das hatte ich im November die Verantwortlichen bei der Stadt gefragt.

Die Antwort: An dem Regenrückhaltebecken hat die Stadt Marburg den Bewuchs (Rohrkolben) im Dauerstaubereich des Beckens entfernt. Vergangene Woche wurden rund 60 Prozent der Fläche im Dauerstau geräumt.

Und warum waren die Arbeiten nötig? Ist dadurch die Funktion des Beckens zusätzlich verbessert? Soll sich die verbliebene Schlammwüste von selbst wieder regenerieren oder sind dort zusätzliche („Verschönerungs“-)Arbeiten geplant?

Die abschließende Antwort der Stadt: Das Rückhaltebecken wurde vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz als Vorzeigeobjekt ausgewählt – dazu anbei ein Auszug aus der Broschüre „Hessische Städte – natürlich vielfältig!“ Unter dem Kapitel „Gewässerunterhaltung“ finden Sie die Antwort auf Ihre Frage zum Hintergrund der Maßnahme.  Die durch die Pflegearbeiten aufgewühlten Sedimente setzen sich wieder ab. Das dauert umso länger, je feiner die Sedimente sind.


Badespaß im Marbacher Regenrückhaltebecken

Dienstag, März 13th, 2018

Wirklich wahr?

Von Daniel Grosse

Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies gibt sich gerne zurückhaltend volksnah. Das hat er insbesondere in der Marbach schon etliche Male bewiesen, wenn er bei Veranstaltungen der Vereine im Bürgerhaus nicht als prominentes Stadtoberhaupt, sondern als privater Gast vor Ort war.

So verwundert es auch nicht, dass man den Marburger Stadtchef hin und wieder durch die Straßen Marbachs gehen sieht. Weder irgendwelche Personenschützer, noch eine schwarze Dienstlimousine, begleiten dann den OB. Am Weltfrauentag etwa saß Spieß geschlagene zwei Stunden auf einer der zwei Bänke am Regenrückhaltebecken. Passanten berichten, er habe in einer Zeitschrift oder einem ähnlichen Schriftstück gelesen. Aus der Ferne beobachtet, könnte es sich um Themen wie Bäder, Wasser oder Freizeitspaß gehandelt haben. Da sich die Vorbeigehenden aufgrund der Prominenz des Oberbürgermeisters nicht getraut hatten, diesen anzusprechen, war zunächst nichts weiter bekannt geworden.

Auf Nachfrage im Rathaus, wollte die Pressestelle zunächst nichts zu der Sache sagen. Das sei privat, hieß es. Nach mehrmaligem Nachfragen, konnten die Sprecher des OB jedoch nicht mehr ausweichen, da im selben Moment der Stadtchef auf dem Weg zur Teeküche war und von dem Telefonat Bruchstücke mitbekam. Ja, er habe in einem Katalog für Freizeitaktivitäten gelesen, räumte er ein. Schließlich sei das Regenrückhaltebecken entlang des Höhenwegs für die Marbacher ein zentraler Ort, der aufgewertet werden müsse. Da liege der Gedanke nahe, das Schilf radikal zu entfernen, die Böschungen in Ufernähe zu befestigen und eventuell sogar zwei Startblöcke zu bauen. Die bislang fehlende Wassertiefe könnte durch Aushebungsarbeiten ausgeglichen werden. Von einem Freibad wollte Spies nicht sprechen, eher von einem Schwimmteich, wie er schon längst auf vielen Privatgrundstücken vorzufinden sei.

Geschützte Tiere, wie Enten und Reiher, sowie Molche, müssten im Zuge der Maßnahme umgesiedelt werden, sollten sie sich nicht mit der Situation arrangieren. Die Funktion als Regenrückhaltebecken soll die Teichanlage behalten. Gewährleisten soll dies unter anderem, dass die Zahl der Badegäste niedrig gehalten wird, damit durch die zusätzliche Verdrängung des Wassers durch Badende, der Wasserstand im Normbereich bleibt.