Archive for the ‘Marbach direkt – Neues und Hintergründiges aus Marburg-Marbach’ Category

Warum es keine lärmfreien Flüsterkinder geben kann

Montag, März 6th, 2017

Der Spielplatz Birkenweg nahe des Höhenwegs ist eingerahmt von Wohnbebauung und der städtischen Kita.   Foto: Daniel Grosse

Für Kleine und Große gleichermaßen bietet der Kinderspiel- und Bolzplatz Birkenweg eine Menge Abwechslung. Nur einen Steinwurf von der Kindertagesstätte Höhenweg entfernt, liegt er zentral inmitten dichter Bebauung und ist schnell erreichbar. Die Fläche gehört der Stadt Marburg seit 1967 – damals noch der Gemeinde Marbach. 1996 wurde der etwa 1.650 Quadratmeter große Platz umfassend umgestaltet und 1998 ergänzt. Schwerpunkte der Umplanung waren die Trennung der Spielflächen einzelner Altersgruppen, die Erweiterung des Spielangebotes sowie die räumliche Neuordnung des Geländes.

Das gesamte Spielareal erhielt so ein völlig neues Gesicht, denn dabei entstand die kleine Ballspielfläche mit wassergebundener Decke. „Diese Fläche wird auch gerne von dem benachbarten Kindergarten Höhenweg genutzt“, betont Marburgs Bürgermeister Dr. Franz Kahle. Zudem erhielt der Platz eine große Spielkombination für ältere Kinder sowie ein Spielhaus und eine Kleinkinderrutsche für die ganz Jungen. Später kam auf großen Wunsch der Eltern und des Kindergartens eine Wasserpumpe dazu, „die sich jedoch als Vandalismus anfällig erwies. Weitere Investitionen sind auf dem Platz gegenwärtig nicht geplant“, so Franz Kahle.

Wo Spaß und Spiel im Vordergrund stehen, liegen auch Freude und Ärger dicht beisammen. Konkret: Einerseits ist die Lage des Kinderspielplatzes inmitten der Wohnbebauung für die Eltern mit Kleinkindern und für den Kindergarten aufgrund der schnellen Erreichbarkeit von Vorteil. Andererseits hatte es auch schon Konflikte mit der Nachbarschaft gegeben, die sich durch das Kinderspiel gestört fühlten. Trotzdem wird es lärmfreie Flüsterkinder auch auf dem Spielplatz Birkenweg nicht geben. Spielen und Toben bleibt wie es schon immer war: lebendig eben.

Marbacher bereichern die WABLage

Montag, März 6th, 2017

Bunt und farbenfroh das eine Mal, mal düster, mal überraschend, sehr vielfältig – so kamen die Kunstwerke auf der WABLage in Cölbe daher. Literatur und Musik ergänzten das Angebot rund um Malerei, Fotografie und Skulpturen.   Foto: privat

Von Daniel Grosse

Wenn Künstler, Sänger und Schreiber, die sonst allesamt in der Marbach wirken, bei einer Veranstaltung gemeinsam vertreten sind, dann kann es passieren, dass solch ein Ort WABLage genannt wird. Genau das ist die Bezeichnung für eine zweitägige Kulturveranstaltung, bei der sich in Cölbe Mitte Februar alles rund um Kunst, Musik und Literatur drehte. Veranstalter war der St. Elisabeth Verein. In den so genannten WABL-Hallen stellten jugendliche und erwachsene Künstler aus der Region ihre Bilder, Skulpturen und Fotos aus. Musiker traten auf – und eben die Marbach war dort auch massiv vertreten.

Dabei waren unter anderem Barbara Grosse mit ihren farbenfrohen Bildern und der Marbacher Gemischte Chor CHORios unter der Leitung von Karl-Heinz Wenzel. Stücke wie „Leuchtet der Morgen“ nach einer irischen Weise oder „Siyahamba“ aus Südafrika sowie „Hold me, rock me“gehören zum Repertoire des Chors. Abgerundet wurde der Marbacher Gesamtbeitrag mit einer Lesung aus einem Marbach-Krimi, in dem Birger und Betty Spannendes rund um den Ententeich erleben.

Wie zu hören ist, soll es im kommenden Jahr eine Neuauflage der WABLage in Cölbe geben – dann auch hoffentlich wieder mit vielen Aktiven und Besuchern aus der Marbach.

Der unangemeldete Hund

Montag, März 6th, 2017

Auch in der Marbach könnte es ab März so manchem Hundebesitzer passieren, dass das Gassigehen jäh von einer Kontrolle unterbrochen wird, denn: Die Universitätsstadt Marburg überprüft ab März verstärkt, ob Hunde ordnungsgemäß angemeldet sind. Für Hundehalterinnen und Hundehalter, die ihre Vierbeiner ohne Steuermarke, Haftpflichtversicherung oder Identifizierungs-Chip halten, ist mit Bußgeldern zu rechnen. Eine rückwirkende Anmeldung ist möglich. Dies hat die Stadt kürzlich mitgeteilt.

Scheinbar sind in Marburg derzeit immerhin 2.642 Hunde gemeldet. Die tatsächliche Zahl dürfte, so zeigen wohl Erfahrungen aus anderen Städten, rund 15 bis 20 Prozent höher liegen. Wie viele andere Kommunen zuvor will daher auch Marburg überprüfen, ob alle Hundehalterinnen und Hundehalter ihrer Meldepflicht tatsächlich nachkommen. So sind ab März sowohl an der Haustür als auch auf den üblichen Spazierwegen Kontrollen geplant, heißt es aus dem Rathaus. Sei der Hund nicht steuerlich erfasst, bedeute das rechtlich mindestens eine Ordnungswidrigkeit. Laut kommunaler Abgabenordnung drohten empfindliche Bußgelder.

Hundehalterinnen und -halter, die ihrer Meldepflicht noch nicht nachgekommen sind, sollten bis zum Start der Kontrollen Selbstanzeige erstatten und ihren Hund beim Steueramt der Stadt Marburg, Markt 8, oder im Stadtbüro in der Frauenbergstraße anmelden“, lautete noch im Februar der Rat der Stadtverantwortlichen. Die Hundesteuer werde dann rückwirkend festgesetzt. Aber mit Beginn der Aktion im März hat die Stadt angedroht, bei säumigen Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern konsequent Ordnungswidrigkeiten zu verfolgen und Anzeige zu erstatten.

Ausnahmen: Zur Hundesteuerpflicht regelt die Marburger Satzung auch verschiedene Ausnahmen oder Möglichkeiten der Ermäßigung. So ist beispielsweise ein Hund, der aus dem Tierheim in Marburg aufgenommen wird für ein halbes Jahr von der Steuer befreit. Völlig steuerfrei sind Führhunde für Blinde, aber auch die Hütehunde einer Schäferin oder eines Schäfers. Generell richtet sich die Höhe der Hundesteuer nach der Zahl der gehaltenen Tiere und danach, ob eine Rasse als gefährlich eingestuft wird. Die kommunale Hundesteuer beträgt in den meisten Fällen 60 Euro jährlich und, in Ausnahmefällen, bis zu 144 Euro. Weitere Informationen sowie die komplette Hundesteuersatzung sind zu finden auf www.marburg.de

Noch ein paar Zahlen, die die Stadt Marburg nennt: Im Vergleich zu anderen deutschen Städten befindet sich Marburg mit 33 Hunden pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohnern im oberen Mittelfeld, Spitzenreiter ist Magdeburg (46) vor Erfurt (43) und Duisburg (42). Die wenigsten Hunde pro Kopf zählt man derzeit in Stuttgart mit nur 19 Tieren.

Vernissage bei Blumen Philipps – Leinwände tauchen ein in bunte Welt der Blumen und Pflanzen

Mittwoch, März 1st, 2017

Noch im Aufbau, aber ab dem morgigen Donnerstag werden die farbenfrohen Bilder der Ausstellung mit dem vorläufigen Arbeitstitel „Im Glashaus“ bei Blumen Philipps am Oberen Rotenberg in Marbach zu sehen sein. Weitere Fotos folgen.   Foto: Daniel Grosse


Aktualisierung 2. März: Ab heute sind die Bilder bei Blumen Philipps zu bewundern.

Heidi Wollmer aus Wetter, Barbara Grosse aus der Marbach und Frank Hinrichs aus Roßdorf laden ein zur farbenfrohen Vernissage der Ausstellung „Im Glashaus“. Noch ist dies nur der vorläufige Arbeitstitel der Kulturveranstaltung in den lichtdurchfluteten Räumen von Blumen Philipps am Oberen Rotenberg in Marburg-Marbach. Wenn die offizielle Ausstellungseröffnung am Samstag, 25. März, um 14 Uhr, dort stattfindet, werden die mehr als 15 farbenfrohen Leinwände mit Acrylmalerei der drei Künstler schon einige Wochen lang das Gewächshaus von Blumen Philipps in einen Zauber aus Blumen und Mehr verwandelt haben. Freunde der gemalt-gestalteten Kunst, der Gartenkunst und der Kriminalliteratur können also gespannt sein. Daniel Grosse liest am Tag der Vernissage aus seinem Marbach-Krimi „Plausch am Ententeich“ und auch brillant musikalisch soll’s werden. Die Marbacher Gitarrenspielerin Yvonne Zörner hat bereits zugesagt. Details folgen später. Näheres oder Änderungen werden rechtzeitig online, über die Presse und Aushänge bekanntgegeben.
Auch Termine für weitere Krimi-Lesungen sind in Planung, die Fortsetzung vom „Plausch“ ist in Arbeit.

Neuen Luxus in der Marbach entdeckt

Donnerstag, Februar 23rd, 2017

Von Daniel Grosse

Was Luxus mit Daten zu tun hat? Nun, öffentlich sichtbar zu sein, so dass jeder, der das Internet nutzt, auch Details erfährt, die vielleicht gar nicht für jeden Menschen sichtbar sein sollen, ist 2017 im Zuge der Digitalisierung trotzdem Realität. Da tippt jemand bei WhatsApp auf ein Feld und eine schlüpfrige Grafik samt Text können alle Teilnehmer einer Gruppe sehen. Gut? Nein, sicher nicht, aber darum geht es auch weniger. Es geht vielmehr um den Spagat zwischen der gewollten Sichtbarkeit im Netz und der diskreten Zurückhaltung.

Ob das für Marbacher ein Thema ist? Ich versuche, dieses einfach einmal runterzubrechen. Stellen Sie sich vor, Sie wohnen im Birkenweg. Sie leben dort als Privatmensch. Nebenbei sind Sie Freiberufler. Oder Sie arbeiten fest bei einem Arbeitgeber. Nun macht es Sinn, dass Sie sich öffentlich darstellen oder präsentieren, für sich werben oder einfach digital präsent sind. Aber wie wäre es, wenn Sie in einigen Jahren die Verfügungsgewalt über Ihre eigenen Daten und damit das Nicht-Weitergeben Ihrer persönlicher Daten und Umstände und Ihre Nicht-Existenz im Internet als ein Luxusgut erfahren? Vielleicht wäre das vergleichbar mit dem heutigen Luxus, sich mittels Lage und Größe von Wohnumgebung und der Art von Transportmitteln einen gegen Dritte geschützten privaten Lebensraum zu schaffen. Eine denkbare Option?

Cölbe und die Lesung aus dem Krimi Plausch am Ententeich – Kultur bei der WABLage

Montag, Februar 13th, 2017

Schön war die Lesung aus meinem Marbach-Krimi „Plausch am Ententeich“, am gestrigen Sonntagmorgen, 12. Februar, in Cölbe bei der WABLage. Ein tolles Publikum! 50 Zuhörer hat der Veranstalter gezählt. Weitere Lesungen in und um Marburg mit dem „Plausch am Ententeich“ folgen. Und auch eine Fortsetzung des PLAUSCHs: das GRAUEN.      Foto: privat

Warum Marbacher und Kölner die gleichen Krimis mögen

Donnerstag, Januar 12th, 2017

Birger und Betty sind verliebt – und sie warten bereits auf eine Fortsetzung des Marbach-Krimis.   Illustration: Barbara Grosse

Weil der Regionalkrimi in der Marbach spielt, Marbacher darin die Hauptrolle spielen, und das Unfassbare in meinem Roman alles andere als verspielt daherkommt, passt das folgende Interview, das das Bücherportal/Bücherblog LESERKANONE.DE vor wenigen Tagen mit mir geführt hat, gut in dieses Blog MARBACH DIREKT.

Also: In meinem gleichnamigen Kriminalroman lade ich, Daniel Grosse, zu einem »Plausch am Ententeich« ein. Im Interview mit Leserkanone.de sprach ich jüngst als Autor über mein Buch, dessen Entstehungsgeschichte und eine ungewöhnliche Regel beim Schreiben – und über weitere Buchprojekte sowie eine Lesung im Februar.

– Herr Grosse, im Sommer des abgelaufenen Jahres ist Ihr Roman »Plausch am Ententeich« erschienen. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz davon genommen, könnten Sie Ihr Buch unseren Lesern deshalb kurz mit eigenen Worten vorstellen?

Gerne. Zwei Marbacher, ein Liebespaar, finden etwas. Am Ententeich. Dieses Etwas ist grausig. Es macht seltsame Dinge und überbringt dabei eine Botschaft. Die beiden jungen Leute haben keine Wahl. Den schrecklichen Fund müssen Birger und Betty unbedingt abliefern. Bei wem und wo, ahnen sie jedoch nur. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. 72 Stunden verbleiben. Und wenn die jungen Marbacher dieses Ultimatum nicht einhalten, sterben zwei Frauen. Oder gar die zwei Finder des unheimlichen Dings selber? Ein perfides Druckmittel lässt Birger und Betty zusätzlich schaudern.

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder, oder haben Sie Ihren eigenen Stil auf andere Weise gefunden? Was sind Ihre eigenen Lieblingsbücher?

Lustig, dass Sie diese Fragen gerade jetzt stellen. Zurzeit lese ich den Thriller »Engelskalt« von Samuel Bjørk«. Der Norweger schreibt schnell, liefert häufig kurze Sätze, bringt Geschwindigkeit in seine Geschichte. Halbsätze in schneller Folge. Wer das mag, wird auch Freude an »Plausch am Ententeich« haben. Wer zudem trotz vieler Krimi- und Thriller-Elemente das Komische akzeptiert und sich gerne auf irre Figuren einlässt, liest mein Buch an einem Nachmittag in einem Rutsch, ohne zwischendurch essen oder trinken zu wollen. … Weiterlesen unter

http://www.leserkanone.de/index.php?befehl=autoren&autor=6107&interview=427

Cölbe, wir kommen! Marbacher sind dabei!

Donnerstag, Dezember 15th, 2016

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Auch Marbacher machen bei der Kulturveranstaltung mit. Schon allein deshalb lohnt ein Besuch in Cölbe.   Repro: Daniel Grosse

Auf facebook ist zu lesen: „WABLage am 11. und 12. Februar 2017 in Cölbe  –  Literatur-Café, Kunst, Künstler, Kultur, Musik und Unterhaltung, das wird an den beiden Tagen jeweils ab 10 Uhr in den WABL-Hallen in Cölbe geboten. Unter der Leitung von Frank Hinrichs stellen insgesamt 17 bildende Künstler eine Auswahl ihrer Werke aus. Die K&K&K-Tage beginnen jeweils mit einer Lesung und klingen im wahrsten Sinne des Wortes abends musikalisch ab 18 Uhr aus. Schirmherrin ist Landrätin Kirsten Fründt.“

Eine starke Beteiligung der Marbach bei der Cölber Kulturveranstaltung ist garantiert, immerhin wird Barbara Grosse dort viele ihrer farbstarken Bilder ausstellen, Daniel Grosse liest aus seinem Marbach-Krimi „Plausch am Ententeich“. Auch der Auftritt eines Gemischten Chors aus der Marbach ist nicht unwahrscheinlich. Näheres in Kürze.

Marbacher Nachrichten im Anflug

Dienstag, Dezember 13th, 2016

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Rechts unten (!) auf der Titelseite steht, weshalb der Weihnachtsbaum vor dem Marbacher Bürgerhaus wohl nur in der Spitze hell erstrahlt.   Foto: Daniel Grosse

Ab Samstag werden die druckfrischen Exemplare der Marbacher Nachrichten wieder in der Marbach verteilt. Einfach mal bei den Bäckereien oder im Bürgerhaus vorbeischauen. Auch in den Zeitungsrohren und Briefkästen steckt die neue Ausgabe der MN. Darin geht es um Themen wie diese:

  • Spar-Impressionen am Bürgerhaus
  • Erst büffeln, dann rutschen
  • Schräger Krimi zeigt Marbach mal anders
  • Auf der Behring-Route durch die Marbach
  • Doppelung der Behringstraße
  • Kirchliche Termine
  • Spielplatz Ziegenberg in alten Bildern
  • Termine und Veranstaltungen
  • und so weiter…

Über die ahnungslosen Marbacher – und warum Information so wichtig ist

Dienstag, November 15th, 2016

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In der Dimension sicher übertrieben und nicht exakt platziert, steht dieser, ins obige Bild montierte Mast, aus der Blickrichtung Höhenweg, im Wald zwischen Marbach und Michelbach. Archivfoto: Daniel Grosse

Von Daniel Grosse

Bürgerinitiativen sind sicher wichtig, zuweilen extrem, aber notwendig in einer Demokratie. Hier bei Marbach direkt aus Mitteilungen einer so genannten BI zu zitieren und auf diese zu verlinken, mag journalistisch fragwürdig sein, aber gerechtfertigt, wenn es um den Anspruch der Leser auf Information geht. Windräder oberhalb der Marbach waren hier im Blog zudem wiederholt ein Thema – und auch daher dieser Blogbeitrag:

„…dass das Gebiet „Görzhäuser Hof“ (VRG 3128) als Vorranggebiet beibehalten wurde. Dieses grenzt unmittelbar an einen Bestandteil des FFH-Gebiets 5017-305, der räumlich abgetrennt zu den übrigen Arealen liegt. Aus den von der Oberen Planungsbehörde herausgegebenen „Steckbriefen VRG WE“ (pdf) geht zudem hervor, dass die Obere Naturschutzbehörde ortsbezogen von einem hohen Konfliktpotenzial für Fledermäuse ausgeht und vorgeschlagen hat, zumindest die westliche Teilfläche des VRG 3128 zu streichen.

Was allerdings kaum jemand weiß, ist, dass die konkreten Umsetzungsplanungen für einen Windpark „Görzhäuser Hof“ bereits weit fortgeschritten sind. (Fettung eingefügt. Anmerkung der Redaktion von Marbach direkt!) In einer Beschlussvorlage des Magistrats der Stadt Marburg vom 5. Oktober 2016, mit der die Bauleitplanung der Universitätsstadt auf die Windkraftnutzung vor Ort eingerichtet werden soll, heißt es: „Für das Windvorranggebiet ‚Görzhäuser Hof’, das von der Stadtverordnetenversammlung für den Teil-Regionalplan Energie mit Beschluss vom 29.06.2012 vorgeschlagen worden ist, beabsichtigt der private Windkraftentwickler…in Kürze eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG-Antrag) zu beantragen. Diese Windkraftplanung soll auf Flächen der… realisiert werden. Sie wird von den großen Standortfirmen am Standort Görzhäuser Hof unterstützt und auch vom Ortsbeirat Michelbach positiv gesehen (Sitzung des Ortsbeirates Michelbach vom 19.01.2016).“

…betreibt auch die Windparkprojekte in Niederasphe und Rauschenberg. Dort entstehen Ansammlungen von Windkraftanlagen zwischen 217–229 m (Niederasphe) und 207 m (Rauschenberg) Höhe. Auch der Windpark „Görzhäuser Hof’“, gelegen in den Gemarkungen Marbach, Michelbach und Wehrda, wird – sollte er genehmigt werden – von weithin sichtbar sein. In den „Steckbriefen“ heißt es dazu, dass in den Blickbeziehungen zur Marburger Altstadt künftig die oberen Teile möglicher Windkraftanlagen an diesem Standort zusammen mit der Altstadt zu sehen seien und die „Erlebbarkeit“ der Anlagen insbesondere aus südlicher sowie nördlicher Richtung aus dem Lahntal gegeben wäre. …“

Quelle: BI Wollenberg

Damals hatte ich in meinem Blogbeitrag über die eventuellen Windräder geschrieben: „Das Thema Windkraft polarisiert immer. Viele Argumente sprechen dafür und dagegen. Aber da  haben die Menschen in Michelbach denen in der Marbach wohl trotzdem etwas voraus: Wissen – das immerhin meinungsbildend ist. Zumindest, wenn es um mögliche Standorte und mögliche Planungen geht. Drei gigantische Windräder könnten sich in Zukunft inmitten eines Fadenkreuzes zwischen Michelbach, Marbach, Dagobertshausen und Wehrda drehen.“

Was, und nun  kommt wieder der Journalist, zu hinterfragen ist, weshalb derlei Themen nicht auch in einer Ortsbeiratsitzung der Marbach auf die Tagesordnung kommen. Derlei Planungen betreffen die Menschen, die hier leben. Ganz gleich, ob man nun für oder gegen Windräder ist. Aber über Dimensionen und Planungsstände zu informieren, ist eine Pflicht der öffentlichen Organe. Zum Beispiel des Marbacher Ortsbeirats.