Posts Tagged ‘Daniel Grosse’

Warum Marbacher und Kölner die gleichen Krimis mögen

Donnerstag, Januar 12th, 2017

Birger und Betty sind verliebt – und sie warten bereits auf eine Fortsetzung des Marbach-Krimis.   Illustration: Barbara Grosse

Weil der Regionalkrimi in der Marbach spielt, Marbacher darin die Hauptrolle spielen, und das Unfassbare in meinem Roman alles andere als verspielt daherkommt, passt das folgende Interview, das das Bücherportal/Bücherblog LESERKANONE.DE vor wenigen Tagen mit mir geführt hat, gut in dieses Blog MARBACH DIREKT.

Also: In meinem gleichnamigen Kriminalroman lade ich, Daniel Grosse, zu einem »Plausch am Ententeich« ein. Im Interview mit Leserkanone.de sprach ich jüngst als Autor über mein Buch, dessen Entstehungsgeschichte und eine ungewöhnliche Regel beim Schreiben – und über weitere Buchprojekte sowie eine Lesung im Februar.

– Herr Grosse, im Sommer des abgelaufenen Jahres ist Ihr Roman »Plausch am Ententeich« erschienen. Womöglich hat noch nicht jeder Besucher unserer Webseite Notiz davon genommen, könnten Sie Ihr Buch unseren Lesern deshalb kurz mit eigenen Worten vorstellen?

Gerne. Zwei Marbacher, ein Liebespaar, finden etwas. Am Ententeich. Dieses Etwas ist grausig. Es macht seltsame Dinge und überbringt dabei eine Botschaft. Die beiden jungen Leute haben keine Wahl. Den schrecklichen Fund müssen Birger und Betty unbedingt abliefern. Bei wem und wo, ahnen sie jedoch nur. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. 72 Stunden verbleiben. Und wenn die jungen Marbacher dieses Ultimatum nicht einhalten, sterben zwei Frauen. Oder gar die zwei Finder des unheimlichen Dings selber? Ein perfides Druckmittel lässt Birger und Betty zusätzlich schaudern.

– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder, oder haben Sie Ihren eigenen Stil auf andere Weise gefunden? Was sind Ihre eigenen Lieblingsbücher?

Lustig, dass Sie diese Fragen gerade jetzt stellen. Zurzeit lese ich den Thriller »Engelskalt« von Samuel Bjørk«. Der Norweger schreibt schnell, liefert häufig kurze Sätze, bringt Geschwindigkeit in seine Geschichte. Halbsätze in schneller Folge. Wer das mag, wird auch Freude an »Plausch am Ententeich« haben. Wer zudem trotz vieler Krimi- und Thriller-Elemente das Komische akzeptiert und sich gerne auf irre Figuren einlässt, liest mein Buch an einem Nachmittag in einem Rutsch, ohne zwischendurch essen oder trinken zu wollen. … Weiterlesen unter

http://www.leserkanone.de/index.php?befehl=autoren&autor=6107&interview=427

Cölbe, wir kommen! Marbacher sind dabei!

Donnerstag, Dezember 15th, 2016

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Auch Marbacher machen bei der Kulturveranstaltung mit. Schon allein deshalb lohnt ein Besuch in Cölbe.   Repro: Daniel Grosse

Auf facebook ist zu lesen: „WABLage am 11. und 12. Februar 2017 in Cölbe  –  Literatur-Café, Kunst, Künstler, Kultur, Musik und Unterhaltung, das wird an den beiden Tagen jeweils ab 10 Uhr in den WABL-Hallen in Cölbe geboten. Unter der Leitung von Frank Hinrichs stellen insgesamt 17 bildende Künstler eine Auswahl ihrer Werke aus. Die K&K&K-Tage beginnen jeweils mit einer Lesung und klingen im wahrsten Sinne des Wortes abends musikalisch ab 18 Uhr aus. Schirmherrin ist Landrätin Kirsten Fründt.“

Eine starke Beteiligung der Marbach bei der Cölber Kulturveranstaltung ist garantiert, immerhin wird Barbara Grosse dort viele ihrer farbstarken Bilder ausstellen, Daniel Grosse liest aus seinem Marbach-Krimi „Plausch am Ententeich“. Auch der Auftritt eines Gemischten Chors aus der Marbach ist nicht unwahrscheinlich. Näheres in Kürze.

Eiskalter Besuch an der Haustür

Donnerstag, November 10th, 2016

Von Daniel Grosse

Gegen den wohl künftigen Präsidenten der USA anschreiben zu wollen, nachrichtlich, ist nicht leicht in diesen Tagen. Zu präsent ist dieser höchst umstrittene Mann mit seinen „ungewöhnlichen“ Ideen. Zurückhaltend formuliert. Trotzdem ein Versuch mit einem eher zeitlosen Thema: Auch in der Marbach bestellen Studenten, Hausfrauen, Hausmänner, Geschäftsleute, Rentner und andere Marbacher hin und wieder bei den großen Versendern. Sie ordern Musikinstrumente, elektronische Geräte, ganze Küchen und was sonst noch alles. Und eben auch Lebensmittel. Sogar der Gigant unter den Versendern mit dem großen A am Anfang hat Lebensmittel im Angebot. Er ist erfolgreich. Aber wer wirklich die Zeichen der Zeit erkannt hat, und das schon vor vielen Jahren, sind zwei andere Versender, große Nummern im Direktvertrieb.

Und noch viel direkter als all die anderen Unternehmen: Diese zwei Tiefkühltruhen auf Rädern mit B und E am Wortanfang liefern Produkte wie Fritten, Schnitzel und Eis, heruntergekühlt auf eisige Minusgrade. Direkt ins Haus.

Und es gibt sie immer noch, diese zwei Unternehmen. Erstaunlich, wo doch inzwischen die Discounter dieser Welt spätestens nach 15 Autominuten deutschlandweit zu erreichen sind und auch selbst der Gigant unter den Versendern die leckere Eiskugel zur Haustür bringt. Welches Geheimnis macht diese zwei Relikte der Konsumwelt also so erfolgreich? Ist es das Umsorgen des Kunden? Funktioniert das Geschäftsprinzip der Tiefkühlprofis, weil sie Kunden bedienen, die den besonderen Service in Anspruch nehmen, weil sie das eben so schon seit Jahrzehnten machen? Zumindest scheinen die frostigen Direktvertriebler an ihrem Geschäftsmodell festzuhalten. Denn die Tiefkühltruhen auf vier Rädern rollen allwöchentlich durch die Marbach. Ein Mann mit Headset im Ohr und hektischem Gebaren springt aus seinem Fahrzeug, klingelt und händigt den Kunden zwei, drei oder fünf Beutel oder Pakete mit Tiefkühlkost aus. Ist das das Geschäftsgeheimnis? Sich als der mobile Tante-Emma-Laden zu gerieren, der eben persönlich kommt, die Ware auch ins Haus trägt, gerne auch über Jahrzehnte hinweg? Der einen schnellen Plausch führt. Der seine Kunden – oder eher Kundinnen – schon seit Jahren persönlich kennt, was auch daran zu erkennen ist, dass der Fahrer sie persönlich namentlich anspricht und die Nachbarschaft kennt?

Also, wir fassen zusammen: Was die Giganten der Versender machen, machen andere schon seit vielen, vielen Jahren. Scheinbar nur besser oder zumindest mit Ausdauer. Und in einem kleinen Bereich. Sie haben eine Nische gefunden – das Eisige. Und diese Nische bedienen sie konsequent.  Sie kommen und bringen die Ware ins Haus. Die Kunden dieser Direktvertrieb-Relikte sind… Ja, wer? Familien, Alleinstehende, Ältere, die ohne Auto? Und sind es auch die, die schlecht NEIN sagen können, zu dem, was sie schon seit Jahren umsorgt? Denn was wäre die Alternative, zumindest unter den Direktvertrieblern der Minusgrade-Branche zu wählen? B oder E? Denn das sind die zwei, die sich den eiskalten Markt teilen. Und ein Heraustreten aus diesem Umsorgtsein würde für Kunden zudem bedeuten, zu Discountern wie etwa A oder L zu wechseln. Aber die kommen eben nicht bis vor die Haustür. Noch nicht. Obwohl eine der Ketten doch immer wieder damit geworben hat, die des Supermarktimperiums mit dem R am Anfang. Wir liefern zu Ihnen nach Hause. Ab 30 Euro Einkaufswert. Kostenlos. Aber: Tiefkühlware ausgenommen. Das lässt also die rollenden Tiefkühltruhen der zwei eingangs beschriebenen Tiefkühldirektvertriebler kalt und wohl gleichzeitig vor Eifer glühen. Das ist ihr Markt und da sind sie stark. Und was kostet dieser Service und das Umsorgtsein? Selber fragen!

Was auf den ersten Blick wie eine PR-Nummer für B und E daherkommt, sind eher Gedanken um veränderte Konsumgewohnheiten, die natürlich auch vor der Marbach nicht Halt machen. In unserem Stadtteil leben viele Ältere und Familien. Teilweise schon seit Generationen. Und da ist es besonders interessant, zu beobachten, wie sich alte Geschäftsmodelle Nischen bedienen, eiskalter Nischen, deren Macher schon früh erkannt haben, wie wichtig es ist, nah am Kunden zu sein, statt ihn lediglich zu beliefern von irgendeinem Paketdienst. Direktvertrieb alter Schule? Staubsaugervertreter von V fällt mir da ein… Aber das ist ein anderes Thema.

Ortsvorsteher oder eher Ortsversteher? – Kommentar

Freitag, April 29th, 2016

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Kommentar von Daniel Grosse zur Sitzung des Marbacher Ortsbeirats.   Foto: privat

Wären wir im Wilden Westen, würden wir ihn Sheriff, Häuptling oder Marshall nennen. Sind wir aber nicht, deshalb heißt er hier schlicht Ortsvorsteher. Und die Marbacher haben seit Dienstag einen neuen: Jürgen Muth.

Von Daniel Grosse

Sechs mal Ja und drei mal Nein, entschieden die Mitglieder des Ortsbeirates während der jüngsten Sitzung im Anbau des Bürgerhauses. Dann stand fest, dass Jürgen Muth künftig der starke Mann an der Spitze dieses kommunalen Gremiums sein soll. Als Nachfolger von Dr. Ulrich Rausch, nach fast zwei Jahrzehnten, in denen dieser als Ortsvorsteher für die für den Ortsbeirat (drei Worte nachträglich ergänzt!) Marbach gearbeitet hat.

Ja, gearbeitet. Denn dieses Ehrenamt darf auch weiterhin kein Posten sein, auf dem man verwaltet. Dieses Amt bedeutet Arbeit. Und davon wartet nun eine Menge auf den neuen Mann an der Spitze. Immerhin ist er als Ortsvorsteher laut Hessischer Gemeindeordnung Vorsitzender des Ortsbeirats. Und der Ortsbeirat ist immerhin zu allen wichtigen Angelegenheiten, die den Ortsbezirk betreffen, zu hören, insbesondere zum Entwurf des Haushaltsplans. Er hat ein Vorschlagsrecht in allen Angelegenheiten, die den Ortsbezirk angehen.

Was das für Angelegenheiten sind, was auch für den Ortsvorsteher Themen sein müssten, können wir täglich sehen, wenn wir durch die Marbach gehen oder fahren. Wir hören von Themen, wie Bänken, die fehlen, erfahren von Plänen zu Marbacher Wiesen und Äckern, auf denen künftig vielleicht mehrere Hundert Menschen leben könnten, lesen von Hoffnungen vieler Eltern, die sich eine Kinder- und Jugendfaschingsfeier im Bürgerhaus wünschen, sehen vor unserem geistigen Auge Windräder, die sich am Himmel über der Marbach drehen, wundern uns über eine verkohlte Ortsmitte, und wir freuen uns über eine Bürgerhauswiese mit dreizehn Wildbienen im neuen Insektenhotel sowie einen Kräutergarten und engagierte Kräuterfrauen. Und das ist längst nicht alles.

Der Ortsvorsteher sollte also auch so etwas wie ein Ortsversteher sein. Er muss zuhören können, offen sein für Vorschläge. Kreativ darf er sein und durchsetzungsstark. Muss ausgleichen und abwägen können. Hat gleichfalls eine Bringschuld, sprich, der Ortsvorsteher sollte einschneidende oder Gewinn-bringende Entwicklungen und Pläne den Marbachern mitteilen.

Der vergangene Dienstag und die Wahl Jürgen Muths stellt auch eine Zäsur dar. Ende, Einschnitt, Neuanfang – alles nur Begriffe, die aber gleichfalls verdeutlichen, wie wichtig dieses Amt ist. Weil es dazu dient, dass die Belange der Marbacher berücksichtigt werden. Ortsbeirat und sein Chef sollen Mittler zu den städtischen Behörden sein – ein helfender Vermittler. Wie sich der neue Ortsbeirat mit seinem neuen Ortsvorsteher an der Spitze künftig für die Marbacher engagiert, seinem gesetzlichen und moralischen Auftrag gerecht wird, müssen die kommenden Monate zeigen. Eines ist klar: Auch weiterhin sollte der neue Häuptling selten verwalten, umso häufiger kreativ arbeiten. Ich jedenfalls wünsche ihm dafür die viel zitierte Glückliche Hand.

Weitere Punkte, die der Ortsbeirat am Dienstag diskutierte:

  • Mehrere Mehrfamilienhäuser sollen am Steilhang unterhalb des Höhenwegs entstehen. Nicht zuletzt aufgrund des Schwerlastverkehrs und der Busse sowie der vielen Autos, die täglich den Höhenweg befahren, wird ein hoher Druck auf Straße und Hang ausgeübt. Das sollte bei einem künftigen Bau der Häuser und sämtlichen Planungen unbedingt berücksichtigt werden, hieß es. Die Gefahr von Hangrutschungen sei einfach zu groß. Die Stadt ist aufgefordert, dem Ortsbeirat die Pläne zukommen zu lassen.
  • Scheinbar soll nun doch ein Windrad nahe des Sellhofs am Oberen Rotenberg errichtet werden, keines von gewaltiger Dimension, eher ein kleineres. Lesenswert zur Meinungsbildung ist der Beitrag Marburg auf dem Weg zur innovationsfreien Zone.
  • Näheres zu diesen Punkten lesen Sie in Kürze hier bei Marbach direkt.